Bochum. Die Wirtschaft in Bochum geht mit großen Sorgen ins neue Jahr. Die Ergebnisse einer Konjunkturumfrage deuten auf eine weitere Talfahrt hin.
Die Wirtschaft in Bochum und Umgebung startet mit großen Sorgen ins neue Jahr. Eine „Talfahrt im Nebel“ befürchten die Arbeitgeberverbände Ruhr/Westfalen in ihrer am Mittwoch vorgelegten Konjunkturprognose für 2023.
Weitgehend pessimistisch fallen die Vorhersagen der 425 Mitgliedsunternehmen aus. 57 Prozent gehen von gleichbleibend schlechten bzw. schlechteren Geschäften aus. Ähnliche verhaltene Ergebnisse gibt es bei den erwarteten Umsätzen und Erträgen.
Konjunkturumfrage in Bochum: Düstere Aussichten beim Personal
„In allen abgefragten Parametern verlieren wir 20 bis 30 Prozentpunkte an Positivmeldungen. Das ist besonders im Langfristvergleich ein sehr starker Einbruch und lässt befürchten, dass wir tatsächlich an der Schwelle einer echten Rezession stehen“, sagt der Hauptgeschäftsführer der Arbeitgeberverbände, Dirk W. Erlhöfer. Das spiegelt sich auch bei den Investitionen wider. Nur 38 Prozent der befragten Firmen kündigen für 2023 gleichbleibende oder höhere Ausgaben im Inland, 32 Prozent im Ausland an.
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Erstmals könnte diese Entwicklung auf den bis zuletzt noch robusten Arbeitsmarkt durchschlagen. 27 Prozent der Betriebe planen mit weniger Personal. 17 Prozent wollen ihre Belegschaften aufstocken. Die Werte haben sich umgekehrt. Vor Jahresfrist lagen sie bei 11,4 Prozent (Jobabbau) und 21,6 Prozent (Stellenzuwachs). Ein Lichtblick: Die Ausbildung möchte jedes fünfte Unternehmen stärken, nur 1,6 Prozent müssen zurückfahren.
Ende des Krieges wäre ein „wesentlicher Schlüssel“
„Schon im Rückblick auf das zweite Halbjahr 2022 haben wir das herausfordernde Umfeld für unsere Industrie-Unternehmen beschrieben. Die multiplen Krisen mit Lieferketten- und Logistikproblemen, die aktuelle Rohstoff- und Energiekostensituation sowie die Risiken bei der Energieversorgung und nicht zuletzt der sich verschärfende Fachkräftemangel lösen sich im neuen Jahr leider nicht in Luft auf“, so Erlhöfer. Ein „wesentlicher Schlüssel“ zur Verbesserung der wirtschaftlichen Situation sei ein Ende des Krieges in der Ukraine.