Wattenscheid-Leithe. Das Lohrheidestadion in Wattenscheid soll für 55 Millionen Euro modernisiert werden. Dafür müssen 25 große Bäume weichen. Auch der Götterbaum

Wo gehobelt wird, da fallen bekanntlich Späne. Oder Bäume. So beim Großprojekt Lohrheidestadion-Umbau: Für rund 55 Millionen Euro soll eine moderne Sport- und Eventstätte entstehen in Wattenscheid-Leithe. Für den Umbau müssen aber 25 teils sehr große Bäume gefällt werden für den Neubau der Haupttribüne sowie die Überdachung der Nord- und Südtribüne.

Die Liste reicht von Platanen über Ahorne und Rosskastanie und Stieleichen bis zum Götterbaum. Letzterer hat immerhin einen Stammumfang von 2,22 Metern - und wird nur noch übertroffen von einer Platane mit 2,26 Metern. So steht es jedenfalls in der Liste der Stadt Bochum, die zu dem Thema kürzlich der Bezirksvertretung Wattenscheid und dem Umweltausschuss zur „Kenntnisnahme“ vorgelegt worden ist unter dem Tagesordnungspunkt „Kernaktivität ,Eventbühne Lohrheidestadion’, hier: Baumentfernung“. Hier gelten die Vorgaben der Baumschutzsatzung der Stadt Bochum.

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Umbau soll 2023 starten

Umwelt- und Sportamt der Stadt Bochum haben sich dazu geäußert. Das Lohrheidestadion soll bekanntlich zur Sportstätte auch für internationale Leichtathletikmeisterschaften umgebaut werden. Auch mit dem Ziel, so die Stadt Bochum, „das Stadion insgesamt als einen einzigartigen Veranstaltungs- und Begegnungsort zu etablieren“. Deshalb sei eine umfangreiche Objekt- und Standortoptimierung notwendig, so Stefanie Windisch und Ute Feinweber von den beiden entsprechenden Fachbereichen in der Stadtverwaltung. Durch „die neuen, attraktiven Sport- und Bewegungsangebote werden weitere Ziel- und Altersgruppen angesprochen und die Vereinsarbeit vor Ort gestärkt“.

So soll es nach dem Umbau aussehen, das Lohrheidestadion Wattenscheid nach dem Entwurf der Hellmich-Unternehmensgruppe.
So soll es nach dem Umbau aussehen, das Lohrheidestadion Wattenscheid nach dem Entwurf der Hellmich-Unternehmensgruppe. © HPP | HPP Architekten

Thema in politischen Gremien

Mit dem Realisierungsbeschluss im Stadtrat Bochum am 29. September 2022 (nichtöffentlicher Sitzungsteil) sei der „der nächste wichtige Meilenstein im Projekt erreicht“. Die bauliche Umsetzung soll Anfang 2023 erfolgen. Die Fertigstellung der Maßnahme ist für Februar 2025 vorgesehen. Planungsrechtlich wird das Gesamtareal Lohrheidestadion unterteilt in Innen- und Außenbereich. Von dem Bauvorhaben profitiert auch der benachbarte Fußballverein Rot-Weiß Leithe, auch dort werden Bäume fallen.

Die besagten Bäume werden wohl Anfang nächsten Jahres innerhalb des offiziell erlaubten Zeitfensters gefällt. Bochums Baummanager Marc Kamplade ist informiert, dabei geht es auch um die entsprechenden Ersatzpflanzungen.

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Für die erforderliche Kompensation wird derzeit ein landschaftspflegerischer Begleitplan erstellt. Als Ausgleichsmaßnahme ist u.a. die Entsiegelung einer Tartanbahn mit der Anlage einer Streuobstwiese im westlichen Bereich des Plangebietes vorgesehen. Nach aktuellem Stand kann laut Stadt der naturschutzrechtliche Ausgleich sichergestellt werden, der Artenschutz werde ebenso berücksichtigt. „Die Ersatzpflanzungen sollen vor Ort oder im direkten Umfeld umgesetzt werden“, so Stefanie Windisch und Ute Feinweber. Die Kosten trägt die Stadt Bochum. Vor den Baumfällungen soll noch eine weitere Ortsbegehung mit dem Umwelt- und Grünflächenamt erfolgen.