Wattenscheid. Die Stadt Bochum plant die Ausschreibung der Arbeiten. 41 Millionen Euro sollen das Wattenscheider Stadion zur Bühne für Veranstaltungen wandeln.

Ein Päckchen hat schon unter dem Weihnachtsbaum gelegen, das am dunklen, kalten und nassen Abend beim ersten Adventssingen in der Lohrheide in Bochum-Wattenscheid nicht so sehr ins Auge fiel: Der Umbau des Lohrheidestadions mit dem ambitionierten Ziel, es wieder in die Top-Kategorie des Deutschen Leichtathletik-Verbandes zu bringen und vor allem noch für weitere Veranstaltungen außerhalb des Sports fit zu machen. Die Stadtverwaltung geht dazu ungewöhnliche Wege. Und sie ist äußerst interessiert daran, die örtlichen Sportvereine dabei mitzunehmen.

Gerade ist der erste Schritt mit einem Aufruf zur Teilnahme an dem Projekt gemacht, noch vor dem förmlichen Verfahren der europaweiten Ausschreibung. Denn das Ganze soll ein „Totalunternehmer“ umsetzen. Ute Feinweber vom Referat für Sport und Bewegung bei der Stadtverwaltung erklärt: „Damit Planung und Bau tatsächlich aus einem Guss erfolgen und nicht etwa noch einzelne Gewerke extra ausgeschrieben werden müssen.“

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Ende Januar 2021 soll dann möglichst schon aus dem Rücklauf aus dem Aufruf die Ausschreibung unter diesen Unternehmen geschehen. „Dazu brauchen sie Erfahrung, das Know-how und Referenzen“, erklärt Feinweber, „sie müssen Stadion können.“

Die Lohrheide soll öfter „singen und klingen“ wie bei der Premiere des Adventssingens mit zwei Bühnen auf dem Rasen des Stadions im tief im Bochumer Westen.
Die Lohrheide soll öfter „singen und klingen“ wie bei der Premiere des Adventssingens mit zwei Bühnen auf dem Rasen des Stadions im tief im Bochumer Westen. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

Etwa im Frühsommer soll dieser Totalunternehmer feststehen, nach der Sommerpause kann dann vielleicht im September schon ein Realisierungsbeschluss zur Beratung und Abstimmung vorgelegt werden.

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Der bildet dann auch die Grundlage für die tatsächliche Kostenermittlung. Bislang wird ein Kostenrahmen von 41 Millionen Euro anvisiert. Erst mit weiteren Details kann aber bei der Bezirksregierung die Förderung beantragt und der Eigenanteil der Kommune ermittelt werden.

Gremium aus der Politik zur Begleitung

Eine „Jury“ aus der Politik soll den baulichen und planerischen Prozess der Modernisierung des Lohrheidestadions begleiten. Über die Umsetzung sollen aus den Reihen der Bezirksvertretung Wattenscheid auch Bezirksbürgermeister Hans-Peter Herzog (SPD), seine Stellvertreter Marc Westerhoff (CDU) und Oliver Buschmann (Grüne) und Rolf Heyer (FDP) informieren.

Diese Jury soll in zwei Sitzungen über die Qualität der Angebote zum Bau entscheiden.

„Wir haben eine relativ lange Planungsphase“, schildert Feinweber, „aber dafür eine kurze Bauzeit von 24 Monaten, wenn alles tatsächlich reibungslos abläuft.“ Vorgesehen ist, im Januar 2023 mit dem Umbau und der Modernisierung zu beginnen. Fixpunkt ist die Ausrichtung der Leichtathletik-Wettkämpfe im Rahmen der „World University Games“, ehemals „Universiade“, Rhein-Ruhr sein. Diese 33. Welthochspiele sind vom 16. bis 27. Juli 2025 in Bochum, Duisburg, Düsseldorf, Essen und Mülheim geplant.

Stadt Bochum will die Wattenscheider Vereine bei der Planung einbinden

Neben dem Lohrheidestadion ist die Rundsporthalle in Bochum aufgeführt, und zwar für den Basketball-Wettbewerb.

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„Wichtig ist der Stadt, dass die Vereine an der Lohrheide, TV Wattenscheid 01, SG 09 und Rot-Weiß Leithe, engmaschig mitgenommen werden“, unterstreicht Feinweber. Das beginne bei der nötigen Verlegung der Weitsprunggrube vor die Osttribüne und gehe weiter über den Bodenbelag in der Freilufthalle beim Ausbau.

„Das neue Vereinsheim von Rot-Weiß Leithe kann in Zukunft dann auch für Seniorencafés oder ähnliches zur Verfügung stehen, die ganzen Anlage für das Viertel öffnen.“