Wattenscheid. Mit dem Biwak von Blau-Weiss Günnigfeld und dem Startschuss der Höntroper Gänsereiter kommt der Wattenscheider Karneval jetzt wieder auf Kurs.
Die Karnevalisten befreien sich aus den Corona-Beschränkungen der letzten Jahre. In Wattenscheid sind sie mit viel Elan zu den Traditionen zurückgekehrt und haben dabei auch gleich Premieren gefeiert. So erhielten beim Sessionsauftakt bei den Höntroper Gänsereitern die beiden Ortsgeistlichen den höchsten Orden, den der Traditionsclub an Nicht-Gänsereiter vergeben kann.
Orden für die Ortsgeistlichen
Allerdings hatten sich Pastor Dr. Hans-Werner Thönnes und Pastoralreferent Ralf Tietmeyer die Ehrenzeichen auch redlich verdient. Wattenscheids Stadtprinzessin Alexandra I. schwärmte jedenfalls beim großen Treffen vor der Gänsereiterhalle vom traditionellen Gottesdienst in der St. Marien-Kirche: „Wann erlebt man es schon ‘mal, dass in einer Kirche gesungen wird: Drink doch ene met?“
Außerdem konnte die Kolpingspielschar den Erfolg der Nachwuchswerbung für das Brauchtum unter Beweis stellen. Gleich vier Mitglieder der Kükengarde, der jüngsten Aktiven also, absolvierten an diesem Auftaktwochenende ihre Premiere. Statt Orden gab es für sie Anstecker und damit verbunden die Beförderung: Drei neue Tanzmariechen in Rot-Weiß und ein neuer Tanzmajor zeigten ihr Können.
Hochbetrieb beim Böllern und zum Biwak
Das war diesmal wieder nicht ganz so einfach unter freiem Himmel am Gänsereiterweg. Denn nach den Corona-Beschränkungen war der Platz endlich wieder einmal richtig voll. Die Wattenscheider Clubs und die befreundeten Vereine aus Herne, Hattingen und Freisenbruch hatten es sich mit ihren Delegationen nicht nehmen lassen, ausgiebig das Wiedersehen zu den elf Böllerschüssen der Gänsereiter-Kanone zu feiern.
Karten für die Galaveranstaltung
Für die große Galaveranstaltung des Festausschusses Wattenscheider Karneval (FKW) am Samstag, 12. November, um 20 Uhr, Einlass 18.30 Uhr in der Stadthalle an der Saarlandstraße sind noch Karten im Vorverkauf für 25 Euro im Derpart Reisebüro am August-Bebel-Platz erhältlich, sie können auch beim FWK vorbestellt werden.
für den Balkon der Stadthalle dürfen nach wie vor nicht verkauft werden und für die Veranstaltung müssen alle tagesaktuellen Corona-Schutzbestimmungen berücksichtigt werden. Das Programm bestreiten die „Grün-Weißen Funken vom Zippchen 1955“, „Et Klimpermänner“, „Die Mennkrather“, das Tanzcorps „Agrippina Colonia“ und „Die Kolibris“.
Schon im Wichernhaus in Günnigfeld beim traditionellen Biwak hatte sich Prinz Bodo über das Besucherecho für den ersten Termin der Nachhol-Session gefreut: „Das sieht ja bombastisch aus.“ Seine Prinzessin Alexandra ergänzte: „Wir sind richtig dankbar für dieses schöne Bild. Und wir wollen jetzt auch gar nicht mehr in den Rückspiegel sehen. Wir geben Gas, denn der Karneval in Wattenscheid hat keine Bremse.“
Auf der neuen Bühne im Wichernhaus
Auch im Wichernhaus geriet die Bühne bei der Menge der Aufmarschierenden an ihre Grenzen. Dabei war sie gerade generalüberholt worden, wie das makellos helle Parkett und vor allem das Gerüst hinter dem Vorhang noch zeigten. „Vergrößert haben wir sie leider nicht“, unkte Klaus Zirkel, Präsident von Blau-Weiss Günnigfeld. Bezirksbürgermeister Hans-Peter Herzog (SPD) hatte als frisch mit dem aktuellen Orden „Dekoriertem“ auch noch eingeworfen, es sei bei dem prima Wetter fast zu schade, im Saal den Auftakt zu feiern.
Den Sonnenschein genossen die unzähligen Karnevalsfreunde dann zusätzlich beim Sessions-Anböllern in Höntrop. Markus Oskamp, Oberschulte der dortigen Gänsereiter, konnte nach dem folgenden dreifachen „Gut Ritt“ und „Wattsche Helau“ denn auch zufrieden feststellen: „Klappt doch.“