Höntrop. Zahlreiche Menschen sind zur Südpark-Putzaktion in Höntrop gekommen. Das Ziel: Müll einsammeln. Besonders merkwürdig stieß ihnen eine Sache auf.
Ihre unmittelbare Nachbarschaft, ihr Wohnumfeld, haben die Schwimmbadfreunde Höntrop im Auge. Außerdem machen sie auf Probleme aufmerksam und bewegen viele Menschen zum Mitmachen. Jüngster Anlass war die Blitz-Putz-Aktion im Südpark, zu der nur wenige Tage vorher aufgerufen wurde.
8000 Menschen wollen Rettung des Hallenfreibades in Höntrop
Vor rund einer Woche konnte der Förderverein noch melden, dass die Petition zur Rettung des Hallenfreibads Höntrop inzwischen 8000 Unterstützer gefunden hat. „Und das, obwohl die Halle inzwischen völlig abgerissen ist“, erklärt Vereinssprecher Stefan Wolf stolz auf den Rückhalt der Aktion.
„Wohl nur wenige Initiativen überhaupt in unserer Stadt haben so viele Menschen hinter sich versammeln können. Die 8000 würden das Musikforum oder auch das große Haus unseres Theaters jeweils zehnmal füllen“, macht er anschaulich.
Nicht verwunderlich also, dass auch vom Parkplatz In der Mark, dem „Schwimmbadparkplatz“ aus, etwa 40 aktive Unterstützer ausschwärmten, um Unrat und achtlos Weggeworfenes im Park aufzusammeln. Mit aufgerufen hatten auch die Naturschutzjugend des Nabu und der Tiergehege-Förderverein. Der Umwelt-Service Bochum USB hatte dazu erneut Handschuhe, Müllsäcke und Zangen für die Helfer zur Verfügung gestellt.
Südpark-Putzaktion in Höntrop: Schon am Parkplatz gab es viel zu sammeln
Amüsiert entdeckten die Helfer das Logo auf den Westen und Zangen: Der USB hatte noch Material vom „Frühjahrs-Stadtputz“ in seinem Magazin.
Erfreulich viele Interessierte waren dem kurzfristigen Aufruf gefolgt und sie wurden schon im direkten Umfeld des Parkplatzes fündig. Besonders merkwürdig stieß ihnen dabei auf, dass sie zahlreiche zugeknotete Beutel für Hundehaufen an den Rändern entdecken mussten.
Aktion für die Verbundenheit der Menschen
Stefan Wolf unterstrich beim Blick über die startbereiten Helfer: „Die Menschen wünschen sich einen nachhaltigen und schonenden Umgang mit ihrem Stadtteil und ihren öffentlichen Einrichtungen. Dazu kommt die jetzt schon zehn Jahre lang anhaltende, quälende Hängepartie um das Bad, eine Verschwendung von Ressourcen und vor allem auch ein schrecklicher Anblick im Südpark. In der Verbundenheit der Menschen mit dem Stadtteil spielt das Schwimmbad eine wichtige Rolle.“
Offene Diskussionsveranstaltung
Die Freundinnen und Freunde des Hallenfreibads Höntrop laden außerdem am Donnerstag, 3. November, um 18 Uhr ins Höntroper Kolpinghaus, Wattenscheider Hellweg 76, zu einer Vortrags- und Diskussionsveranstaltung ein.
Auf der Tagesordnung stehen Themen wie: Wie werden Bürgerinnen und Bürger in unserer Stadt an wichtigen Entscheidungen beteiligt? Kann die Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern ein Mittel gegen Politikverdrossenheit darstellen? Oder im Umkehrschluss: Beschädigt Politik und Verwaltung, die Bürger nicht ausreichend beteiligt, vielleicht sogar unsere Demokratie? Wie lässt sich Abhilfe schaffen, welche weiteren Initiativen sind hierzu nötig?
Auch bei der Kino-Karten-Aktion des Fördervereins war das Echo groß. Zu gewinnen gab es bei dem Quiz Eintrittskarten für den neuen Film von Doris Dörrie „Freibad“. Gefragt war, wie lange es in Wattenscheid kein öffentliches Hallenschwimmbad mehr gibt („seit mehr als sechs Jahren“); wie der aktuelle Stand dieses Projektes sei („bisher kein Bauantrag gestellt“) und in welchem Zustand sich das Freibad heute befinde („die Stadt lässt dieses Freibad zurzeit verkommen“).
Mit Kino-Quiz in Erinnerung
Wolf kommentiert: „Klar, dass die Auseinandersetzung um das Höntroper Schwimmbad die Spielzeit dieses Films überdauern wird. Unsere Petition wird kräftig unterstützt, weil ganz viele Höntroper die Verzögerungen beim Neubau des Hallenbades, vorab schon die Schließung des Freibades und die mangelnde Beteiligung der Bürger nicht so unwidersprochen schlucken.“