Höntrop. Die Höntroper Badfreunde bringen viele Initiativen zusammen und räumen im Wattenscheider Naherholungsgebiet auf. Der USB entsorgt Berge von Müll.

„Ich bin aus Liebe zur Natur dabei“, sagt Hermann Lüke, während er scheinbar so ganz nebenbei gezielt Ausschau hält. Ausschau nach Müll, achtlos jenseits der teils verschlungenen Wege und Pfade im Südpark entsorgt. So wie der Eppendorfer denken und handeln im Nieselregen auch mehr als 50 weitere ehrenamtlich aktive Teilnehmer, die im Wattenscheider Süden ganz pragmatisch zur Sache gehen. Der große Kehraus steht unter dem Motto „Herbstputz im Südpark – blitzschnell blitzblank“.

Initiiert hat die Aktion der Verein Freundinnen und Freunde des Hallenfreibades Höntrop. In die Tat dann umgesetzt haben sie dann Menschen aller Altersklassen, denen ihr grünes Umfeld und ihr Naherholungsgebiet ganz und gar nicht gleichgültig sind. Ausgangspunkt ist der Parkplatz des Südparks an der Straße „In der Mark“. Dort versorgt ein Team des Umweltservice Bochum (USB) die Teilnehmer mit Greifzangen, Handschuhen und in oranger Leuchtfarbe gehaltenen Müllsäcken. Der Schriftzug „Stadtputz“ auf den Beuteln ist Programm.

Die Teilnehmer werden mit Zangen, Handschuhen und Müllsäcken zum gemeinsamen Müllsammeln im Südpark ausgestattet.
Die Teilnehmer werden mit Zangen, Handschuhen und Müllsäcken zum gemeinsamen Müllsammeln im Südpark ausgestattet. © FFS | Gero Helm

Die heimliche Befürchtung, der einsetzende Regen könnte die Zahl der Teilnehmer in überschaubaren Grenzen halten, erweist sich als unbegründet. Mit mehr als 50 engagierten Sammlern, wird die Aktion zum Erfolg. Auch, weil eben die alte Weisheit der Kurdirektoren gilt: „Es gibt kein schlechtes Wetter, nur unpassende Kleidung.“

Wettbewerb für die Natur

Vor allem der Nachwuchs, unter ihm Kinder des Waldorfkindergartens am Reiterweg und der Einrichtung St. Marien am Forstring, fiebern dem Startschuss für den Herbstputz spürbar entgegen. Gut zwei Stunden durchstreifen die Sammler auf ihrer speziellen Jagd dann den Südpark. Ein Wettbewerb im Dienst für die Natur vor der Haustür. Die „Beute“ stapelt sich am Schluss säckeweise neben dem Fahrzeug des USB, der dem Müll die fachgerechte Abfuhr erteilt.

Immer wieder haufenweise Bauschutt

Auf dem Weg durch den stadtnahen Wald stellt Axel Sutter, Mitglied im Verein Tiergehege Südpark, erfreut fest, dass zumindest in einigen Bereichen der Anlage weniger Abfall herumliegt. Das traurige Gegenbeispiel für Entsorgung wartet dann leider direkt am Parkplatz auf die Engagierten. Der beinahe schon obligatorische Haufen Bauschutt – gekrönt von einem zerbrochenen Fensterrahmen.

Am Start- und Zielpunkt der Aktion „Herbstputz im Südpark“ zieht Stefan Wolf, Vorsitzender des Schwimmbadvereins, gemeinsam mit allen Beteiligten ein zufriedenes Fazit - vor allem mit Blick auf die hohe Teilnehmerzahl: „Der Zustand des Südparks war und ist den Bürgern nicht gleichgültig.“An der Stadtputz-Aktion teilgenommen haben der Kindergarten St. Marien Höntrop, der Waldorfkindergarten

Naherholung in WAT-Süd

Im Südpark befinden sich unter anderem das Tiergehege mit Ziegen, Schafen und Damwild. Es grenzt unmittelbar an den großen Spielplatz an. Ebenso sind die Waldbühne, Austragungsort der Märchenspiele, und das Höntroper Schwimmbad im Naherholungsgebiet zu finden.

Das Hallenbad ist seit April 2016 nach einen Brand geschlossen. Der Südpark erstreckt sich im Wattenscheider Süden über die Stadtteile Höntrop und Eppendorf.

Höntrop, der Verein Tiergehege Südpark, die Naturschutzjugend (Jugendabteilung des NABU), der Verein Freundinnen und Freunde des Stadtwalds e. V., der USB sowie der federführende Verein Freundinnen und Freunde des Hallenfreibades Höntrop.

Eine Wiederholung ist gut möglich

Wolf berichtet, man sei sich beim abschließenden Meinungsaustausch einig gewesen, „dass die Zusammenarbeit dem Südpark und seiner Qualität nur dienlich sein kann. Diese soll weiterverfolgt und weiterentwickelt werden. Gut möglich, dass die teilnehmenden Gruppen den Herbstputz im Südpark zu einer festen Einrichtung machen werden und ihn künftig jährlich wiederholen.“