Bochum-Wattenscheid. Kathy Cohens Familie gehörte das frühere „Kaufhaus Hess“ in der Innenstadt von Bochum-Wattenscheid. Einer der „Stolpersteine“ erinnert nun daran.

Zur Reise in ihre Vergangenheit wurde der Besuch von Kathy Cohen in Wattenscheid. Mit ihrem Partner David Wolfe hatte sie sich aus London aufgemacht, um die Spuren der Familien-Geschichte zu erkunden. Durch Wattenscheid führten sie neben WAT-Bezirksbürgermeister Hans-Peter Herzog auch Andreas Halwer, ehemaliger und langjähriger Stadtarchivar, sowie Martin Wiertel, als Lehrer an der Maria Sibylla Merian-Gesamtschule zuständig für die Stolperstein-Erforschung.

Treffpunkt in Wattenscheid-Innenstadt

Treffpunkt war am ehemaligen Kaufhaus „Hess“ an der Oststraße. Das Kaufhaus selbst gehörte damals der Familie von Cathy Cohen, was bei ihr viele Erinnerungen wach rief. Es wurde Ende der 1920er Jahre errichtet und hatte eine größere Vitrine vor dem eigentlichen Eingang, der die Schaufensterfläche deutlich vergrößerte. Außerdem gab es einen Erfrischungsraum, eine bis dahin nicht gekannte Neuheit. Vor Ort erinnert heute noch ein Stolperstein an Alfred Hess.

Station am Standort der ehemaligen Synagoge

Das Schicksal des Onkels von Kathy Cohen stand auch im Mittelpunkt eines Projektes von Schülern der Maria Sibylla Merian-Gesamtschule. Das Ergebnis ist in die Präsentation auf der Homepage der Stadt Bochum unter dem Stichwort „Stolpersteine“ eingeflossen. https://www.waz.de/staedte/bochum/bochum-internationale-nachfahren-gedenken-juedischer-familie-id235625963.html

Auch der Standort der ehemaligen Synagoge in Wattenscheid auf dem Nivelles-Platz war ein Ziel des Rundgangs. Die dort inzwischen errichteten Erinnerungsstelen und die Erinnerungstafel beeindruckten Cohen und ihren Partner besonders.

Bezirksbürgermeister Herzog stellte das Projekt „Stelen - Wege jüdischen Lebens in Bochum und Wattenscheid“ vor und betonte, auch in Wattenscheid solle eine solche Stele aufgestellt werden. Cohen sagte spontan zu, dann wieder nach Wattenscheid zur Einweihung zu kommen.

Name soll nicht vergessen werden

Zum Abschluss gab es noch einen gemeinsamen Abstecher zum jüdische Friedhof an der Bochumer Straße. „Ich glaube, dass Cathy Cohen bei unserem Termin viele positive Eindrücke gewonnen hat und wir aufzeigen konnten, dass die Familie hier in Wattenscheid nicht in Vergessenheit geraten ist“, formulierte Herzog abschließend.