Wattenscheid-Westenfeld. Die Bezirksvertretung Wattenscheid will die Stephanstraße verkehrsberuhigt sehen. Die Verwaltung setzt dabei vor allem auf einen sicheren Gehweg.
Eng, voller Schlaglöcher und Risse und über weite Abschnitte ohne durchgehende Gehwege, so präsentiert sich die Stephanstraße. Während die Bezirksvertretung Wattenscheid sie gerne zur Fahrradstraße machen würde, sieht die Verwaltung dabei Probleme.
Ein Beschluss könnte – nach einem Ortstermin – in der Sitzung am 8. November fallen. Das wäre auch für das Tiefbauamt noch rechtzeitig, um einen Ausbau in die Wege leiten zu können.
Tiefbauamt Bochum will sicheren Gehweg
Das Tiefbauamt möchte bei dem Ausbau einen sicheren und durchgängigen Gehweg mit Bordstein, abgetrennt von der Fahrbahn. Denn zurzeit würden vor allem Schulkinder den Weg durch den nahen Grüngürtel nehmen, und der ist unbeleuchtet. Ein verkehrsberuhigter Ausbau komme allen Verkehrsteilnehmern zugute.
Eine Ausweisung als Fahrradstraße berge im Einzelfall Probleme. „Erst einmal muss eine solche Straße überwiegend dem Radverkehr dienen“, beschrieb Thomas Plackert für die Stadtverwaltung. Und an der Stephanstraße sei durch die Wohnbebauung eben auch Anliegerverkehr zu berücksichtigen. Einen Schleichweg vom Hellweg aus soll die Abbindung der Stephanstraße im Bereich vor den beiden Stichstraßen (zwischen den Häusern Nr. 21 a und Schumannweg Nr. 13) in Zukunft verhindern.
Unterbrochen durch begrünte Insel
Die Trennung bildet eine 1,8 Meter breite und fünf Meter lange, begrünte Insel in der Straßenmitte, am linken und rechten Fahrbahnrand bleiben jeweils 1,5 Meter für die Radfahrer.
Dadurch seien auch keine übertriebenen Wendemanöver notwendig. Selbst in den Wendebereichen der Stichstraßen müssten keine großartigen Änderungen vorgenommen werden, beschrieb Plackert. Der USB habe bereits signalisiert, die Fläche sei ausreichend für die Entsorgungsfahrzeuge, wenn das Halteverbot eingehalten werde.
Anteil des Radverkehrs gibt den Ausschlag
Auch für die Emilstraße, Ostfeldmark und die Ahbachstraße wurde eine Umwandlung in Fahrradstraßen überprüft. Das Tiefbauamt stellte fest, dass 350 bis 500 Fahrzeuge pro Tag diese Anliegerstraßen befahren. Vergleichbare Straßen würden bis zum 10-fachen der Verkehrsmenge auf nehmen. Hier könne daher schon von einer geringen Nutzung der Straßen gesprochen werden.
Der Radverkehr sei und werde auf der Ahbachstraße und auf der Ostfeldmark nicht vorherrschend sein und, auch bei einer Umwidmung würde er sich kaum wesentlich erhöhen. Auf der Emilstraße von Harenburg bis zur Fußgängerbrücke könnte die dort reine Anliegerstraße durchaus als Fahrradstraße deklariert werden. Wird die Emilstraße an der Brücke mit Pollern unterbrochen, wäre das nicht notwendig.
Bei einer Spielstraße sei für alle Verkehrsteilnehmer maximal Schritt-Tempo vorgeschrieben, und das könne auf dem abschüssigen Teil der Stephanstraße schwierig werden.
Neue Wand an der DB-Trasse
Neu anlegen will das Tiefbaumt eine Wand zur abschüssigen Böschung an der DB-Trasse. Dazu müssen wohl an dieser Stelle fünf, insgesamt sogar neun Bäume gefällt werden. Sie werden teils aber schon als geschädigt angesehen. Die Verwaltung will dafür neun neue Bäume in Baumscheiben in den Parkstreifen oder den Gehwegen pflanzen.
Die Fahrbahn soll an den Engstellen und zum Ausbau des Gehwegs mit Bordstein und des Parkstreifens neu strukturiert werden. Sie soll in Zukunft 5,5 Meter breit sein, ausreichend für Begegnungen mit Lkw, aber zur Verbesserung der Sichtbeziehungen und als Verkehrsberuhigung auf teilweise 4,8 oder 46 Meter an den Einmündungen der Stichstraßen reduziert werden. Dort kommen dann nur Autos aneinander vorbei.
Der Abschnitt zwischen Beethovenweg und Vietingstraße ist etwa 450 Meter lang, eine Tempo-30-Zone mit „Rechts-vor-Links-Regelung“. Die Gesamtkosten werden auf 1,5 Millionen Euro geschätzt, die Bauzeit soll etwa zehn Monate betragen.