Bochum-Wattenscheid. Es gibt offenbar bei der Stadt Bochum ein Hausmeister-Problem, um Sporthallen verlässlich zu öffnen und zu schließen.

Auch die Turnervereinigung Günning-Hordel ärgert sich heftig darüber, dass die Sporthalle an der Martin-Lang-Straße in Günnigfeld wiederholt häufig geschlossen war. „Es kann doch nicht sein, dass unsere Mitglieder vor verschlossenen Türen stehen müssen, nur weil uns die Stadt Bochum im Vorfeld nicht informiert hat“, sagt Vorsitzender Dieter Ruppio, der seit seit 50 Jahren im Verein aktiv ist.

Es gehe vor allem auch darum, dass der Verein beim Donnerstagstermin viele Kindergruppen hat. „Hier ist es sehr wichtig, im Vorfeld von der Stad Bochum informiert zu werden, damit die Kinder wieder nicht vor einer verschlossenen Halle stehen“, so seine Kritik an das Sportamt der Stadt Bochum.

Sportverein in Günnigfeld kritisiert Stadt Bochum

Das Sportzentrum Martin-Lang-Straße in Günnigfeld war vor den Sommerferien oft geschlossen. „Was waren die Gründe?“, hat die WAZ-Redaktion bei der Stadt Bochum nachgefragt. Und erhielt folgende Antworten. „Die Schließung eines Objekts stellt für die Sportverwaltung den allerletzten Schritt dar, nämlich erst dann, wenn alle anderen Möglichkeiten wie etwa Personalverschiebungen ausgeschöpft sind“, so Stadtsprecher Peter van Dyk.

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Darüber hinaus werde „innerhalb der von der Sportverwaltung betreuten Objekte versucht, die Hallen mit angegliederten Lehrschwimmbecken vorrangig in Betrieb zu halten. Leider ist auch an den Objektverwaltenden die allgemein extrem hohe Anzahl von Corona-Ansteckungen und die im Allgemeinen mit der Pandemie verbundene Belastung nicht spurlos vorübergegangen“.

Stadt Bochum hat wohl ein Hausmeister-Problem

Und weiter sagt er: „Im Ergebnis waren zeitweise personelle Reserven aufgebraucht. Auch einige unbesetzte Stellen befanden und befinden sich immer noch in der Ausschreibung und konnten noch nicht vollständig wiederbesetzt werden.“

Und dazu, dass sich die Vereine beklagen, von der Stadt nicht vorab informiert zu werden, ob die Halle offen oder geschlossen ist, sagt er: „Die Sportverwaltung steht allen Nutzenden immer konstruktiv zur Verfügung und informiert aktiv über aktuelle Entwicklungen. Dass Informationen über eine Hallenschließung auch sehr kurzfristig erfolgen können, liegt leider in der Natur der Sache, wenn Mitarbeiter kurzfristig erkranken. Die Sportverwaltung arbeitet immer daran, die Nutzenden unverzüglich nach Prüfung aller Alternativen zeitnah zu informieren.“

Stadt Bochum hat Sportverein nicht informiert

Wie geht es weiter bei den Öffnungszeiten des Sportzentrums Günnigfeld? Der Stadtsprecher sagt: „Derzeit sind keine Schließungen geplant oder absehbar, was eine kurzfristige Schließung aber nicht ausschließt. Es ist eben nicht absehbar, ob Mitarbeitende wegen Krankheit erneut ausfallen oder nicht.“

Dass offenbar durch Personalmangel Hausmeister fehlen, und das ein Grund für die Schließungen sei, und ob eventuell geplant sei, den Vereinen dort die Schlüsselgewalt zu übertragen, sagt van Dyk: „Auch diese Möglichkeit wird durch die Sportverwaltung nicht außer Acht gelassen. Allerdings würden die vorliegenden baulichen Rahmenbedingungen vorab Umbauten notwendig machen, um eine entsprechende Möglichkeit unter Beachtung aller – auch versicherungsrechtlicher – Voraussetzungen zu schaffen. Daher kann die Übertragung der Schlüsselgewalt zumindest keine kurzfristige Lösung sein.“

Dieter Ruppio lässt solche Antworten etwas nicht gelten. „Wie brauchen bei den Öffnungszeiten Planungssicherheit seitens der Stadt - oder will sie ehrenamtlich geführte Sportvereine zerstören?“