Wattenscheid-Höntrop. Der Tempo-30-Bereich auf der Höntroper Straße in Wattenscheid wurde ausgedehnt - aber nicht durchgehend. Das wirft viele Fragen auf.

Die Ausweitung der Tempo-30-Zone auf der Höntroper Straße in Wattenscheid soll für mehr Sicherheit von Fußgängern und Radfahrern sorgen. Das betonte Bezirksbürgermeister Hans Peter Herzog (SPD) jetzt in der Bezirksvertretung.

Flickenteppich Höntroper Straße in Wattenscheid

Aber die neue, zusätzliche Tempo-30-Regelung (Montag bis Freitag von 7 bis 16.30 Uhr) gilt nur im Bereich der Schulen. Dazwischen gilt wieder für einige hundert Meter Tempo 50 (auch in Höhe Aldi/Turnhalle), dann wieder 30. „Leider ist es so, aber es war das maximale Ergebnis, das wir als Bezirk der Verwaltung abringen konnten“, erklärt Hans Peter Herzog. Da wird es sicherlich nicht wenige Autofahrer geben, die nicht durchblicken auf diesen wenigen hundert Metern – und eventuell geblitzt werden.

Thema sorgt seit langem für Zündstoff

Das Thema sorgt schon seit Jahren für Diskussionsstoff. 2021 hatte die Fraktion UWG/Freie Bürger erneut einen Antrag gestellt, von der Bezirksvertretung Wattenscheid mehrheitlich beschlossen, um eine einheitliche Verlängerung endlich zu ermöglichen. Die Stadt Bochum wurde aufgefordert, Tempo 30 nochmals zu prüfen, und zwar in Richtung Süden bis zur Einmündung Gartenstraße, in Richtung Norden ab Gartenstraße. Das „Stückel-Ergebnis“ hat die Verwaltung dann nun präsentiert.

Mal Tempo 30, dann wieder 50 – die Regelung auf der Höntroper Straße in Wattenscheid ist innerhalb weniger hundert Meter nicht einheitlich.
Mal Tempo 30, dann wieder 50 – die Regelung auf der Höntroper Straße in Wattenscheid ist innerhalb weniger hundert Meter nicht einheitlich. © FUNKE Foto Services | Gero Helm

In dem Streckenabschnitt befinden sich zwei Schulen und eine Kita in einem Bereich von 500 Metern. Bereits im Januar 2019 hatte die Bezirksvertretung mehrheitlich eine Verlängerung der 30er-Zone im Bereich des Discounters um 150 Meter beantragt; dies hatte die Stadtverwaltung aber abgelehnt. Inzwischen hatte sich die Situation verschärft: Auf der Höntroper Straße – auf beiden Seiten befindet sich ein Radfahrschutzstreifen – haben sich Unfälle ereignet, an denen Kfz und Radfahrer beteiligt waren.

Als besonders gefährlich hatte damals die UWG auch die Einmündung Gartenstraße eingeschätzt, so Hans-Josef Winkler, Vorsitzender der Bezirksfraktion UWG/Freie Bürger. „In Richtung Gartenstraße können Radfahrer auf dem abschüssigen Teilstück schnell Fahrt aufnehmen. Autofahrer, die rechts in die Gartenstraße einbiegen, unterschätzen oftmals die Situation der Radfahrer – und so kam es schon zu mehreren Unfällen und vielen Beinahe-Unfällen.“

Viel Verkehr in Stoßzeiten

Auf der Höntroper Straße befinden sich zudem in diesem Bereich u.a. neben Sporthalle und Anwohnern die Widar-Schule, die Realschule und die Awo-Kita Höntroper Straße 99.

Auch hier entsteht in Stoßzeiten ein erhebliches Verkehrsaufkommen aus einer Gemengelage von Autos, Fußgängern und Radfahrern.

Ein- und Ausfahrt zum Aldi-Parkplatz

Die Höntroper Straße ist eine wichtige Verbindung für Höntrop und Eppendorf. Die im Bereich von Aldi befindliche Verkehrsfläche wird zusätzlich durch die Ein- und Ausfahrt zum Parkplatz dorthin belastet. Mehrfache, tägliche Anlieferungen durch Sattelzüge des Marktbetreibers verschärfen zudem die Situation. In diesem Abschnitt befindet sich westlich ein Parkstreifen vor der Häuserzeile Höntroper Straße 64-70; hier sind auch einige Praxen mit Publikumsverkehr.