Bochum. Die kontrovers diskutierte Schließung des Südpark-Freibads in Wattenscheid-Höntrop sei eine richtige Entscheidung. Das betont die SPD Bochum.

Die SPD Bochum steht hinter den Beschlüssen zum Bäderkonzept in Bochum, das unter anderem die Freibadschließung im Südpark Wattenscheid vorsieht.

Bochum: Gründe für Freibad-Verzicht

„Der Schwimmbad-Standort Höntrop wird künftig ohne Freibad auskommen müssen. Das ist eine Entscheidung, die wir vorher lange diskutiert haben und die uns nicht leichtgefallen ist“, so Burkart Jentsch, Ratsmitglied aus Wattenscheid und Vorsitzender der SPD im Stadtrat Bochum. „Letztendlich sprachen aber doch mehr Gründe für den Verzicht auf das Freibad.“

Hohe Investitionen in Bochums Bäder

Das aktuelle Bäderkonzept ist entschieden: In die Bochumer Bäderlandschaft werden hohe Summen investiert, Standorte werden umfangreich saniert oder neue Bäder gebaut. Aber es gibt auch Verluste. „Es gibt bittere Pillen, die die Bürger leider schlucken müssen. Dazu gehört, dass es in Langendreer und Höntrop in Zukunft keine Freibäder mehr geben wird“, sagt Burkart Jentsch.

Protest gegen Schließung

Das Hallenbad in Höntrop ist nach dem Brand seit 2016 geschlossen, das Südpark-Freibad daneben hat die Stadt Bochum 2018 geschlossen.

Dagegen gab es Protest, auch vom Bad-Förderverein, der eine Petition gestartet hat, die 5000 Bürger unterzeichnet haben. Kürzlich gab es eine große Demo im Südpark gegen die Schließungspläne. Infos: schwimmeninhoentrop.de

„Grundlage der Entscheidung seien unter anderem die rückläufigen Besucherzahlen der Freibäder. Betrachte man nur die Monate Juni bis August, so waren im Jahr 1995 rund 133.000 Menschen im Freibad gewesen. „Zugegeben, das ist der absolute Höhepunkt. In den Folgejahren sprechen wir aber auch von etwa 27.000, 29.000, 46.000 und 51.000 Besuchern. Betrachtet man die Jahre ab 2015, dann waren es nur noch etwa 19.000, 18.000, 5000 und 2018 wieder 19.000 Besucher“, so Jentsch.

Vom Hallenfreibad Höntrop im Wattenscheider Südpark steht nur noch das Freibad samt Sprungturm – alles längt geschlossen. Ein Hallenbad-Neubau ist dort geplant, aber Anwohner klagen.
Vom Hallenfreibad Höntrop im Wattenscheider Südpark steht nur noch das Freibad samt Sprungturm – alles längt geschlossen. Ein Hallenbad-Neubau ist dort geplant, aber Anwohner klagen. © www.blossey.eu | Hans Blossey

Immer weniger Freibad-Besucher

Die Freibäder würden also immer schlechter angenommen. „Und wenn die Menschen Freibäder besuchen, dann halten sie sich nicht mehr so lange im Wasser auf wie früher. Auch in Freibädern wird daher ein attraktives Angebot außerhalb des Wassers immer wichtiger“, so Jentsch. „Die Menschen gehen weniger in Freibäder und wenn, dann schwimmen sie weniger. Dazu kommt, dass der Betrieb der Wasserflächen teurer ist als andere Angebote. Es ist „also vernünftig, auf einige Freibäder zu verzichten. Dabei reden wir natürlich immer noch von Tausenden Menschen, die die Freibäder genutzt haben. Und deren Frust verstehe ich als begeisterter Schwimmer nur zu gut“.

Neugestaltung wichtig

Plan sei aber in Höntrop, die so gewonnene Fläche so zu gestalten, „dass mehr Menschen davon profitieren als bislang“. „Wir wollen ein Angebot für Menschen schaffen, die eben nicht ins Freibad gehen. Und das kann uns nur gemeinsam mit den Bürgern vor Ort gelingen. Deswegen benötigen wir eine umfangreiche Bürgerbeteiligung. Wir wollen am künftigen Höntroper Schwimmbad eine Fläche für alle schaffen – ergänzt durch ein solides Hallenbad für alle, die schwimmen wollen.“

Förderverein hat für Südpark-Schwimmbad rund Stimmen gesammelt

Die Petition des Fördervereins zum kompletten Schwimmbad-Erhalt im Südpark in Höntrop haben innerhalb kurzer Zeit fast 5000 Bürger unterzeichnet: www.openpetition.de/10mpetition