Bochum-Wattenscheid. Mit der konkreten Planung zum Storchenpark im Stadtgarten schießen die Kosten in die Höhe. Die Stadt Bochum will ein hochwertiges Gesamtkonzept.
Es geht nun ins Detail, und damit auch an die Finanzen. 300.000 Euro hatte das Grünflächenamt 2020 grob für den Umbau des alten Vogelgeheges im Stadtgarten zum Storchenpark geschätzt. Nun wird nach Abstimmung mit dem Tierpark Bochum, der die Anlage betreuen soll, und dem Landschafts-Architekturbüro Brosk für den Entwurf mit 680.000 Euro kalkuliert.
Stadt Bochum möchte hochwertiges Gesamtkonzept
Dafür strebt die Stadt ein inhaltlich hochwertigeres Gesamtkonzept an. Der Storchenerlebnispark soll so eine bessere Strahlwirkung erzielen, ist die Verwaltung überzeugt. Schon nach einer ersten Abstimmung des Entwurf kletterte die veranschlagte Summe auf 550.000 Euro. Allerdings erläutert die Stadtverwaltung die Zusatzkosten auch sehr detailliert.
Stadtgarten Wattenscheid: Einzelelemente teurer
Der Rückbau der alten Volieren durch den Verein für Ziervögel sparte dabei sogar 54.000 Euro ein. Dafür wurden die Einzelelemente teurer. Statt 7000 Euro sind es 54.000 für den Lagerraum, 281.000 statt 125.000 für die Spielelemente, 25.000 statt 8000 für die Infostation, 350.000 statt 80.000 für den Garten- und Landschaftsbau. Gründe dafür seien etwa die Baukostensteigerungen gerade bei Holz und Stahl für die Spielgeräte und den Zaunbau, Erhöhungen aus den aktualisierten Ausschreibungsergebnissen für die Arbeiten. 50.000 Euro soll der Schutzzaun kosten, mit dem die Anlage auch nachts gesichert wird.
Fertigstellung ist schon im Sommer 2023 geplant
Außerdem sei der Bestand teilweise marode, das Schutzhaus nicht artgerecht, die Versorgungsleitungen müssten erneuert werden. Vor allem aber strebt die Stadt mit dem federführenden Tierpark ein weiter verbessertes umweltpädagogisches Konzept an und sollen die Rasen- und Pflanzflächen komplett überholt und neu angelegt werden.
Stadt Bochum vergibt bald die Aufträge
Noch in diesem Jahr sollen die Aufträge für den Umbau im Rahmen des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts ISEK herausgegeben, der Bau im Sommer ‘23 fertig werden. Das Gehege soll wie bisher rund 1200 Quadratmeter groß sein und mit zwei Storchenpaaren besetzt werden, die hoffentlich Nachwuchs bekommen. Sie sollen aus einer Schutzhütte sogar durch ein Spiegel-Periskop beobachtet werden können. Private Grundstücke sollen vor neugierigen Blicken allerdings geschützt sein.
Auch Entdeckerpfad vorgesehen
Ausgestattet wird der Storchenpark mit einer langen Sitzbank, Seilbahn und Kletternest für Kinder, einem, Entdeckerpfad mit Tunneln und Tipis, der „Wattenscheider Wildnis“ mit einem großen Flachwasserbereich mit Holzsteg, um den Lebensraum der Tiere darzustellen, sowie einem „Erlebnisort Wasser“. Dort warten Matschanlage, Baumhaus, Wackelschlange zum Spielen.
Tierpark entwickelt Konzept
Vor dem Hintergrund, dass der Vogelpark im Stadtgarten aus rechtlichen Gründen nicht mehr wie bisher betrieben werden durfte, hat der Tierpark Bochum das Konzept zum Storch-Erlebnis-Park aufgelegt. Darin heißt es unter anderem, dass Wattenscheid damit ein Alleinstellungsmerkmal erhält, denn der Tierpark gibt die Haltung von Weißstörchen auf seinem Betriebsgelände auf.Nicht unerheblich dürfte sein, dass in Zukunft eine Rattenplage kaum noch möglich sein soll, wenn artspezifisches Futter gezielt eingesetzt wird. Auch das Risiko einer falschen Ernährung durch Besucher soll dadurch herabgesetzt werden.