Wattenscheid. Bald soll die Oberfläche des Geländes am Hollandturm in Wattenscheid überholt werden. Auf der Fläche soll eigentlich viel mehr Wasser versickern.
Seit der Übergabe des Geländes unter dem denkmalgeschützten und sanierten Fördergerüst über Schacht IV der ehemaligen Zeche Holland an die Stadt und damit an die Öffentlichkeit reißen die Klagen nicht ab. Zumindest um eine davon abzustellen, ist jetzt ein Auftrag erteilt, unterstreicht das Grünflächenamt. Nicht innerhalb der Stadtverwaltung, die Landschaftsbau-Firma Knappmann aus Essen wird zur Gewährleistung herangezogen.
Zeche Holland in Wattenscheid: Bauabnahme Ende Juni 2021
Die Bauabnahme sei allerdings zum 30. Juni 2021 erfolgt, zur Übergabe von der Wirtschaftsentwicklung WEG Bochum an die Stadt. Peter van Dyk vom Presseamt räumt ein: „Es sollte der Termin für die Öffentlichkeit nicht noch einmal verschoben werden.“ Tatsächlich war an diesem Termin zu beobachten, dass die Firma ihre Arbeiten auf dem Gelände nur kurz unterbrochen hatte. „Es mussten noch ein paar Bäume gepflanzt werden“, schickt die Stadt als Begründung hinterher.
Deckschicht wohl zu dick
Die Stadt ist inzwischen davon überzeugt, dass die Deckschicht auf dem Gelände nicht wie in der Planung und im Auftrag vorgesehen aufgebracht worden ist, sondern zwischen eineinhalb und vier Zentimeter zu dick. Dadurch sei keine ausreichende Festigkeit gegeben. „Ein stabilisierender Materialzusatz soll auch noch eingearbeitet werden“, zählt Sachbearbeiterin Joline Böhm für das Grünflächenamt noch auf.
Außerdem, und daher die förmliche Auftragserteilung, sollen nachträglich Rinnen angelegt werden, damit nicht weiter so viel Regenwasser zum tiefsten Punkt des Geländes am ehemaligen Schachteingang fließen kann. Das hat seit der Eröffnung am 30. Juni 2021 für den Großteil der Klagen gesorgt.
Zeche Holland: Drainage-Rinnen verstopft
Die Deckschicht wurde sichtbar weggeschwemmt, das Material verstopfte die Drainage-Rinnen und wusch die Ränder der Wege-Einfassungen aus, es entstanden Stolperkanten
„Das Gelände wurde umfangreich entsiegelt, das darf nicht vergessen werden. Hier sollte insgesamt viel mehr Oberflächenwasser versickern, so war zumindest die Planung. Wir wollen jetzt abwarten, wie das mit der Nachbesserung funktioniert, bevor weitere Überlegungen angestellt werden“, ist die Ansicht im Presse- und Grünflächenamt.
Nachbesserungen in Kürze
Schließlich, schickt die Stadtverwaltung hinterher, habe es ja auch noch den „Jahrhundertregen“ gegeben, der für viele Schäden verantwortlich gemacht wird.
Licht bei der Nacht
Geht es nach der Bürgerinitiative „Schacht IV“, soll das Fördergerüst bald noch einmal von der Firma Lichtwechsel Ruhr in der Dunkelheit in Szene gesetzt und angestrahlt werden.Für das elf Meter lange Original-„Holland“-Namensschild hat sich bislang kein Interessent gefunden.
Abhängig von der Witterung habe die Landschaftsbaufirma durchblicken lassen, noch im Januar oder kurz darauf mit den Nachbesserungen beginnen zu wollen.
Knapp auch die Antworten auf weitere offene Fragen: Das Grünflächenamt verwalte den Schlüssel für den Zugang zum Fördergerüst; auf die Pflege des privaten Nachbargeländes, zuvor im Eigentum der WEG, habe die Kommune keinen Einfluss; Veranstaltungen auf dem (öffentlichen) Areal seien bei der Stadt anzumelden.