Wattenscheid. Für den Radschnellweg RS1 wird in Wattenscheid die „Asthmabrücke“ abgerissen und durch eine ebenerdige Querung ersetzt.
Der Radschnellweg RS1 sorgt auch in Wattenscheid für große Aufmerksamkeit – obwohl noch längst nicht fertig, denn das wird noch dauern. Aber die Planungen dafür gehen nun in die entscheidende Phase, nicht nur was die Trasse anbelangt, sondern auch die Zuwegungen und die Folgen für einige Querungen mit dieser autobahnähnlichen Fahrradstraße quer durch das Ruhrgebiet.
Abriss im nächsten Jahr geplant
So auch in Wattenscheid für das früher mal „Asthmabrücke“ genannte markante, hohe Brückenbauwerk an der Sommerdellenstraße-/Steinhausstraße: Die Brücke wird bald abgerissen und durch eine ebenerdige Querungsmöglichkeit ersetzt.
Beiträge erwünscht
Das Tiefbauamt hat kürzlich im südlichen Teil der Stahlhauser Straße und der Windhausstraße mit dem Bau des RS 1 als Fahrradstraße begonnen.„In der Windhausstraße erfolgt eine Neuaufteilung der Verkehrsflächen mit einer nördlichen Anordnung des Gehwegs und einer südlichen der Fahrzeug-Stellplätze“, so die Stadt.Matthias Selle aus Günnigfeld schreibt gerade an einer Chronik über seinen Ortsteil Günnigfeld und würde sich auch über Beiträge zur Brücke freuen: selle.bochum@t-online.de
Die ehemalige Rheinische Bahntrasse, die hinter der Hollandstraße und dem Lohrheidestadion herführt (hier offiziell auf Gelsenkirchener Gebiet, wo der RS1-Ausbau schon abgeschlossen ist), führt im Bochum/Wattenscheider Bereich ab Parkstraße über Blücher- und Darpestraße in Richtung Bochum-Innenstadt weiter. Wie die Trasse dort dann ab der Bessemerstraße weitergeht, ist – wie berichtet – noch nicht geklärt.
Verbindung zwischen Günnigfeld und Südfeldmark
Doch zurück zur „Asthmabrücke“ an der Sommerdellen-/Steinhausstraße, die Verbindung zwischen Günnigfeld und Südfeldmark. Die längst außer Betrieb genommene breite Bahnstrecke teilt diese Stadtbereiche großflächig, weshalb diese Brücke vor vielen Jahrzehnten gebaut wurde – auch für Arbeiter, die damals zur Zeche Hannover Richtung Günnigfeld wollten. Und weil diese nicht selten kurzatmig waren und die Brückentreppen sehr steil waren, nannte man die Konstruktion im Volksmund „Asthmabrücke“.
Nach dem Abriss der ursprünglichen Brücke wurde dann 1998/99 eine etwas flacher ansteigende Konstruktion gewählt – deren Tage sind gezählt für den RS1. „Der Abriss der Brücke ist voraussichtlich im nächsten Jahr vorgesehen. Der genaue Zeitpunkt hängt von laufenden Abstimmungen mit Straßen.NRW und dem Land ab und kann zurzeit noch nicht terminiert werden“, so Stadtsprecher Thomas Sprenger.
Weniger Bäume werden gefällt
Für den Abriss und Neubau sollen weniger Bäume als zunächst geplant gefällt werden, hieß es kürzlich in der Bezirksvertretung Wattenscheid. „Gegebenenfalls müssen der Verlauf des provisorischen Weges und die endgültige Wegeplanung leicht angepasst werden, um den Wurzelbereich der Bäume nicht zu beschädigen“, hieß es zu der geplanten Fällung von zehn Bäumen.
Land NRW mit im Boot
Da Straßen.NRW bis auf den Vorteilsausgleich alle Kosten für den Rückbau der Brücke und den Bau des provisorischen Gehweges übernimmt, belaufen sich laut Kommune die Kosten der Stadt Bochum für diese Maßnahme auf ca. 28.250 Euro (brutto). Es ist übrigens ein weiterer ebenerdiger Übergang im zwischen der Arenbergstraße und der Günnigfelder Straße geplant.