Wattenscheid-Höntrop. Nach den Arbeiten der Bahn am Gleisübergang in Bochum-Höntrop herrscht Verwirrung. Anwohner fürchten Chaos ohne die Einbahnstraßenregelung.

Die Bezirksvertretung Wattenscheid zeigte sich sehr pragmatisch bei der erneuten Diskussion über die Lage am Ginsterweg/In der Hönnebecke in Höntrop. Seit die Deutsche Bahn AG dort vorbereitende Arbeiten zur Verbreiterung des Bahnübergangs begonnen hat, herrscht Verunsicherung. Denn das könnte auch eine Änderung der Verkehrsführung nach sich ziehen - gegen die Widerstand laut geworden ist.

Fraktionsübergreifend herrscht Einigkeit in der Bezirksvertretung Wattenscheid, dass so oder so die Problematik des Durchgangs- und auch des Park-Such-Verkehrs zwischen der Höntroper Straße und Op de Veih untersucht werden soll. Hans-Josef Winkler für die UWG:Freie Bürger fordert sogar eine Fristsetzung, ein Gutachten für die Verbindungs- und Anliegerstraßen des gesamten Verkehrsraumes in Höntrop sollte der Bezirksvertretung und dem Ausschuss für Mobilität im Spätsommer ‘22 vorliegen.

Baustellen rundum belasten Siedlung

Dagmar Sendzik, die die Unterschriftenaktion in der Siedlungsstraße Im Loh angestoßen hat, beschreibt die aktuelle Situation in der Siedlung als absolut chaotisch. Durch die Baustellen auf der Eppendorfer Straße und Gartenstraße und nun auch nach dem Ampelausfall am Wattenscheider Hellweg gehe am Preins Feld/Op de Veih praktisch nichts mehr.Sendzik regt an, für kurze Zeit sollte die Bogestra ihren Bus-Fahrplan anpassen.

„Ohne die Einbahnstraßen-Reglung bekommen wir auf der Hönnebecke ein Verkehrschaos“, zeigt sich Winkler überzeugt. Die mit den ersten Bauarbeiten abzusehende Verbreiterung des Bahnübergangs sei jedenfalls ein ziemlich kurioses Gebilde.

Anwohner der Seitenstraßen wie Im Loh sehen durch die Baustellen rundum bereits deutlich mehr Verkehr und wollen die Einbahnstraßen-Regelung im Bereich des Bahnnübergangs Hönnebecke/Ginsterweg in Bochum-Höntrop beibehalten. Sie haben viele Unterschriften gesammelt..
Anwohner der Seitenstraßen wie Im Loh sehen durch die Baustellen rundum bereits deutlich mehr Verkehr und wollen die Einbahnstraßen-Regelung im Bereich des Bahnnübergangs Hönnebecke/Ginsterweg in Bochum-Höntrop beibehalten. Sie haben viele Unterschriften gesammelt.. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

Winkler stellt in den Raum: „Darf die Bahn AG das eigentlich so ohne weiteres?“Um in der Sache weiterzukommen, wurden die Vorstöße zusammengezogen.

Mehr Verkehr aus den Baustellen in Bochum

Ohnehin herrsche noch Beratungsbedarf, meldet auch Wolfgang Rohmann für die SPD an. „Es gibt da auch andere Stimmen“, also anscheinend nicht nur gegen die Öffnung des Ginsterwegs in beide Richtungen, wie das die Bahn AG als Grundlage für die Arbeiten angegeben hatte.

Bezirksbürgermeister Herzog erklärt, hier herrsche eine „undurchsichtige Gemengelage“. Aus seiner Interpretation stelle sich die bisherige Regelung, also die Verkehrsführung lediglich aus Richtung Hönnebecke nach Norden zum Wattenscheider Hellweg, für die Mehrheit der Anwohner als „zufriedenstellend“ dar.

„Um es salopp zu formulieren“, fasst er die kontroverse Situation zusammen, „die Bahn AG kann da so breit bauen, wie sie möchte, so lange die Verkehrsregelung erst einmal beibehalten wird“.

Mit neuen Erkenntnissen neu beraten

„Unter Umständen bekommen wir ja sogar durch die Überarbeitung des Bahnübergangs sogar Verbesserungen für Fußgänger und Radfahrer an dieser Stelle. Und wenn sich dadurch andere Erkenntnisse ergeben sollten, müssen wir das Thema eben neu beraten.“

Das Tiefbauamt Bochum hatte zur letzten Sitzung der Bezirksvertretung Wattenscheid in diesem Jahr die lapidare Mitteilung ausgegeben, die Arbeiten am Bahnübergang seien Mitte September eingestellt worden und die Fahrbahn damit wieder frei. Es sei nicht bekannt, wann die Arbeiten wieder aufgenommen werden könnten.