Wattenscheid. Einstimmiges Votum: Das geplante Hallenbad soll endlich in Wattenscheid-Höntrop gebaut werden – und nicht in der Südfeldmark.

Die Bezirksvertretung Wattenscheid bekräftigte am Dienstag nochmals ihren jahrelangen Beschluss zum Erhalt des Schwimmbad-Standortes Südpark. Von Entsetzen bis Verdruss reichte querbeet die Stimmungslage in der Sitzung über das Votum der Bochumer Grünen-Ratsfraktion, die sich vor einigen Tagen zur allgemeinen Überraschung plötzlich für den Standort Südfeldmark ausgesprochen hatte.

Bezirksvertretung Wattenscheid für Bad-Standort Südpark

Wolfgang Rohmann, Vorsitzender der SPD-Bezirksfraktion Wattenscheid, bekräftigte den Beschluss der SPD-Ratsfraktion für den Badstandort Südfeldmark; den Fokus auf Höntrop hatte auch Burkart Jentsch, Vorsitzender der Ratsfraktion, in der vergangenen Woche gelegt. Rohmann: „Da ist unsere Fraktion in Bezirk und Rat einer Meinung. Ich habe keinen Zweifel, dass in der Ratssitzung am 11. November das Votum für Höntrop ausfällt“, redete er Klartext. Auch die Oppositionsparteien wie CDU und UWG/Freie Bürger sind für diesen Standort im Südpark – damit gibt es auch im Stadtrat eine klare Mehrheit dafür. Wie die rot-grüne Ratskoalition damit umgeht, bleibt abzuwarten.

Die Grünen sind gespalten

Selbst die Wattenscheider Grünen sind vom Votum ihrer Bochumer Parteikollegen nicht begeistert, sie wurden überstimmt: „Wir sind schockiert, dass der Standort Höntrop plötzlich bedroht ist“, so Sonja Lohf, Vorsitzendende der Grünen-Bezirksfraktion Wattenscheid.

Neues Feuerwehrhaus neben Südfeldmark-Bad

Neben dem Südfeldmark-Schwimmbad wird ein neues Feuerwehrhaus für die Löscheinheit Heide gebaut. Für den Neubau wird der Stadtrat am 6.12. die Aufstellung eines Planungskonzept beschließen. Das war am Dienstag Thema in der Bezirksvertretung. Standort ist die Märkische Straße 11a, das städtische Grundstück wurde bis 2019 als Betriebshofstandort genutzt.

Es müsse dafür Sorge getragen werden, dass die teils chaotische Parksituation durch viele Schwimmbad-Besucher an Spitzentagen nicht dazu führt, dass die Feuerwehrzufahrt blockiert oder behindert wird, erklärte auch Bezirksbürgermeister Herzog. Das sei ein Problem. Schranke und Rolltor sind an der Zufahrt vorgesehen.

Aus der CDU kommt heftige Kritik an den Bochumer Grünen: Gerd Kipp, Vorsitzender der Bezirksfraktion, und sein Stellvertreter Stefan Klapperich erinnerten an die jahrelangen einstimmigen Beschlüsse der Bezirksvertretung dazu. „Traurig und unverständlich, dass die Bochumer Grünen und ihr Fraktionsvorsitzender Pewny mit dem Statement erst nach der Wahl die Katze aus dem Sack gelassen haben“, kritisiert Gerd Kipp.

Heftige Kritik an Bochumer Grünen

Auch Hans-Josef Winkler (UWG/Freie Bürger) betonte, dass der Erhalt des Standortes Südpark immer einhellige Meinung im Bezirk und in seiner Fraktion war, „und das gilt auch für das Freibad.“

Rolf Heyer (FDP) forderte mit Blick auf einen Bad-Neubau in Höntrop eine schnelle Umsetzung der machbaren Lösung, „meines Wissens ist zwei Jahre nach dem Abriss ein Neubau auch ohne Sorge vor Anwohnerklagen möglich“.

Thema im Stadtrat Bochum

Die Bezirksvertretung Wattenscheid bekannte sich einstimmig „klar zum Ratsbeschluss, alle Bäderstandorte zu erhalten. Hierbei soll insbesondere auch die Realisierung des Standortes Höntrop sichergestellt werden. Daher regt die Bezirksvertretung an, dass der Standort Höntrop im Zuge weiterer Planungen gesichert wird. Weiterhin soll sichergestellt werden, dass hierbei keine weiteren Eingriffe in das Landschaftsschutzgebiet erfolgen“, so das Votum.

Wohlwissend, dass die Musik dazu in Bochum spielt. Und selbst der Stadtrat kann nur eine Empfehlung aussprechen, die Entscheidung über die städtischen Bochumer Bäder trifft dann letztlich der Aufsichtsrat der Holding für Versorgung und Verkehr (HVV).