Bochum-Höntrop/Eppendorf. Gegen das drohende Aus fürs Südpark-Schwimmbad Höntrop wird mobil gemacht. Der Förderverein fordert von der Stadt Bochum Bürgerbeteiligung.
Das drohende endgültige Aus des seit Jahren geschlossenen Südpark-Schwimmbades in Wattenscheid-Höntrop mobilisiert die Bürger und den Förderverein. Eine Entscheidung der Politik soll nun am 11.11. im Stadtrat Bochum fallen – endlich das Ende einer langen Hängepartie? Viele neue Mitglieder stärken derzeit dem Förderverein „Freundinnen und Freunden des Hallenfreibades Höntrop e.V.“ den Rücken. „Sie hängen an ihrem Bad und sind nicht damit einverstanden, dass es erneut infrage gestellt wird“, betont Vorsitzender Stefan Wolf.
Er kritisiert, wie die Stadt hier mit der vielbeschworenen Bürgerbeteiligung umgehe: „Das neue Bäderkonzept wurde öffentlich bisher nicht vorgestellt. Transparenz sieht anders aus. Politik hinter verschlossenen Türen will und braucht kein Mensch.“
Förderverein fürs Südpark-Bad Höntrop hat viel Zulauf
Die Bürger seien verunsichert: Nachdem sich der Stadtrat nach jahrelanger Diskussion schließlich zum Erhalt aller Bäderstandorte bekannt hatte, haben die Wasserwelten Ende August 2021 im Bäderkonzept 13 verschiedene Zukunftsszenarien beschrieben.
Stefan Wolf: „Dabei werden entgegen dem politischen Auftrag auch Schließungen und Teilschließungen an mehreren Bäder-Standorten ins Auge gefasst. Davon betroffen wäre möglicherweise auch Höntrop. Nicht in allen Varianten hätte Höntrop eine Zukunft.“
Versammlung zum Thema Südpark-Bad
Infos zum Förderverein und auch den Aufnahmeantrag gibt es auf der Homepage http://schwimmeninhoentrop.de/ „Gerne senden wir alles auch auf dem Postweg zu“, so Vorsitzender Stefan Wolf. Jedes Mitglied bestimme die Höhe seines Beitrags selbst; der Mindestbeitrag beträgt monatlich 1 Euro.Der Verein lädt am 4.11. ab 18 Uhr alle Bürger im Kolpinghaus Höntrop zur Versammlung über das Südpark-Bad ein.
Der Popularität des Fördervereins tue dies indes offenbar keinen Abbruch, „im Gegenteil. In den letzten Tagen hat der Verein zahlreiche neue Mitglieder hinzu gewonnen. Das Bad ist trotz des traurigen Zustands, in das es erst vom Sport- und Bäderamt, später von den Wasserwelten überführt wurde, im Bewusstsein der Bevölkerung fest verankert“, so Wolf. Nachdem nun – wieder mal – von einer Schließung die Rede ist, hätten sich „nicht wenige bislang eher heimliche Fans dieses Schwimmbads entschlossen, ihrer Meinung zu dem ewigen Hin und Her um diesen Standort durch eine Mitgliedschaft im Förderverein Ausdruck zu verleihen“.
Eltern loben Südpark-Schwimmbad Höntrop: Treffpunkt vor Ort
Unter anderem Daniela Langenbach (49) aus Eppendorf mit der Mitgliedsnummer 100: „Emotional bin ich mit dem Südpark-Bad sehr verbunden, habe dort fast meine ganze Kindheit verbracht. Für den Wiederaufbau bin ich aus einem ganz einfachen Grund: Unsere Kinder brauchen genau solche Einrichtungen in der Nähe zum Schwimmen gehen und erlernen, sich zu bewegen, Freunde zu treffen, und das alles inmitten des wunderschönen Südparks.“ Alles sei hier an einem Platz vereint gewesen: „Freizeit, Spaß, Sport, Familie, Schwimmunterricht. Gerade in der heutigen Zeit ein wertvolles Gut, was absolut erhalten werden muss. Mein Vereinsbeitritt war einfach die logische Konsequenz.“
Im Förderverein ist laut Stefan Wolf „jeder willkommen, egal ob man aktiv mitarbeiten oder sich mit seinem Beitritt einfach nur für den Erhalt und die Weiterentwicklung dieses wertvollen Schwimmbads aussprechen möchte.“