Wattenscheid. Den Bezirksdienst für die Wattenscheider Polizei übernimmt jetzt Birte Gruhn in Günnigfeld. In Sevinghausen/Höntrop ist Frank Schmidt unterwegs.
Einige der Wattenscheider Spezialitäten haben sie bereits kennengelernt und freuen sich gerade deshalb auf ihren Dienst in der Hellwegstadt. Mit Polizeihauptkommissarin Birte Gruhn und ihrem Kollegen Frank Schmidt im selben Dienstgrad stoßen zwei „Neue“ zum Team der „Dorfsheriffs“, dem Bezirksdienst. Den Karneval schätzen sie bereits jetzt schon, erlebt im „großen Umzug“ in der City und dem am „Gänsereiter-Tag“, dem Rosenmontag. Die Einschätzung: „Hier wird Karneval echt mit Herzblut gemacht.“
Die Pandemie-Einschränkungen haben einen Teil des Dienstes auch für Birte Gruhn schwierig gemacht. Die 47-Jährige kennt den Bezirksdienst aus Herne, wo sie auch wohnt, „aber nach 20 Jahren in Wattenscheid ist das auch Heimat für mich“, stellt sie klar. Die Begleitung von Grundschulen und Kindergärten, ein wichtiger Aspekt im Bezirksdienst, ist nun lange durch die Corona-Begleitumstände und den Lockdown weggefallen. „Manchmal konnte ich mich gerade mal über den Zaun weg vorstellen“, bedauert sie. Auf die neuen Aufgaben im Sprengel zwischen Stadtgarten und Blücherstraße freut sie sich jedenfalls.
Beide kennen Bochum bereits
Gelitten hat auch ihr Hobby, das Reisen. Ziele in Afrika, Asien oder Costa Rica hat sie bereits auf der Liste gehabt. Zuhause liegt ihr das Radfahren, und das will sie möglichst auch mit dem Job auf Streife in Günnigfeld verbinden. „Der Bezirksdienst bietet den direkten Kontakt zu den Anwohnern, das ist wichtig“, ist sie überzeugt.
„Der Karneval ist in Wattenscheid noch mal ganz anders als in Herne“, berichtet sie neutral. Aber der Umzug alle zwei Jahre ist für sie „schon sensationell“.
Auch Frank Schmidt hat bereits gute Erfahrungen in der Alten Freiheit gemacht, wo er als neuer „Dorfsheriff“ in Sevinghausen/Höntrop und damit auch in Teilen von Westenfeld unterwegs sein wird. Nach der Einsatzhundertschaft war er ab 1999 für zehn Jahre auf der Wache an der Friedrich-Ebert-Straße. „Hier hab’ ich Laufen gelernt“, meint er schmunzelnd, „aber das hieß dann auch jetzt, ein Stück nach Hause zu kommen, wenn die Kollegen und die Räume einfach noch vertraut sind.“
Gute Gespräche werden geschätzt
Der 50-Jährige ist verheiratet und Vater dreier Kinder, bei den Hobbys fasst er sich kurz: „Sport.“ Auch sein Hauptaugenmerk liegt auf den Kindergärten und Schulen in seinem Bezirk, „die will ich mit ins Boot holen.
Polizei im Bezirksdienst unterwegs
Zum Polizei-Bezirksdienst zählen unter anderem die Opferbetreuung nach Einbrüchen, die waffenrechtliche Überprüfung für den „kleinen Waffenschein“, die Adressenermittlung und Bürgerbeschwerden über Falschparker oder Raser.Der Bereich der Wattenscheider Polizeiwache an der Friedrich-Ebert-Straße ist in acht Bezirke gegliedert: Günnigfeld/Südfeldmark, Leithe, Innenstadt, Heide/Goldhamme, Sevinghausen/Westenfeld, Eppendorf, Hordel/Hamme und Höntrop.
Einig sind sich die beiden mit Wachleiter Peter Stephan über die Ausgestaltung der Arbeit im Bezirksdienst.
„Wenn wir rauskommen, ist meistens schon der Druck, der Dampf raus, der im Einsatz, im ersten Moment entsteht. Die Leute sehen, wir reagieren, und so sind dann schon die Emotionen einen Tag später wieder gelassener. Ich könnte mich auch an keine Beschwerde über den Bezirksdienst erinnern“, stellt der Erste Polizeihauptkommissar sich vor sein Team. „Die Leute erleben in der Nachsorge, dass sich die Polizei kümmert, unbelasteter und stressfreier.“ Birte Gruhn weiß: „Das sind eigentlich immer einfach gute Gespräche.“