Bochum-Höntrop. Der Frust bei Vereinen, Bürgern und innerhalb der Parteien ist groß. Das drohende Aus für den Bad-Standort Südpark in Bochum sorgt für Zündstoff.

Einige sagen: Das war von langer Hand geplant. Viele Bezirkspolitiker fühlen sich hintergangen. „Kurz vor Wahlen hat bisher die Koalition stets groß verkündet, dass das Südpark-Bad bald in alter Strahlkraft entsteht“, so Gerd Kipp, Vorsitzender der CDU-Bezirksfraktion.

Auch Kritik aus der CDU

„Dazu stellte man sogar hohe Mittel als Planungsanschubfinanzierung den Wasserwelten GmbH zur Verfügung. Doch jetzt hat der HVV-Aufsichtsrat, unter Vorsitz des OB und von Koalitionsmehrheiten geprägt, die Katze aus dem Sack gelassen.“ Dadurch komme „endlich mal Ehrlichkeit ins leidige Thema Badneubau Höntrop. Unter Billigung der Verwaltungsspitze entscheidet man sich mit einem Taschenspielertrick nun gegen diesen Standort mit der fadenscheinigen Begründung anhängender Klageverfahren. Ein Schelm, wer Böses denkt. Das alles können wir nicht glauben“. Im Vorfeld sei dies nie ein Thema gewesen.

Diese „skandalöse Entscheidung tragen wir politisch nicht mit. Auftrag und politischer Wille der CDU-Bezirksfraktion war und ist der Erhalt des Standortes Höntrop unter Planung und Durchführung der abgespeckten Variante mit Cabriodach. So lautete unsere Botschaft an den HVV-Aufsichtsrat, der gebundene Planungsgelder für das Höntroper Projekt und nicht für Südfeldmark erhalten hatte.“

Kipp weiter: „Hier stellt sich uns auch die Frage, wofür die Versicherungserstattungen für das abgebrannte Bad verwendet wurden. Dies ist nie berichtet worden und findet sich auch in keinem Gutachten wieder.“

Auch Waldbühne auf der Kippe

Am Beispiel der Finanzierung des Wananas in Wanne-Eickel siehe man, „wo ein abgebranntes Bad neu errichtet wurde, das größtenteils durch Versicherungsleistungen finanziert wurde. Ähnliches wäre für Höntrop vielleicht ebenfalls möglich gewesen, wenn ernsthafte Planungen erfolgt wären. Wasserwelten und Stadtverwaltung haben versagt. Die Koalition kann nun keine tollen Versprechungen mehr zum Standort Höntrop machen.“

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Es gehöre schon eine große Portion Ironie dazu, „diesen Standort fadenscheinig aufgeben zu wollen und nun Südfeldmarkbad zu favorisieren. Dieses Vorhaben widerspricht ganz klar dem politischen Willen, zumindest in Wattenscheid, und dem Willen der Bürgerschaft“.

Südfeldmark jetzt im Fokus

Der Bau des Südfeldmarkbades sei derzeit keine echte Alternative zu Höntrop. Da weder die Politik noch die betroffenen Südfeldmark-Anwohner informiert wurden, könne dies ebenfalls zu Klageverfahren führen. Kipp weiter: „Was dann passiert, ist die logische Konsequenz, dass dann ebenso wenig in der Südfeldmark ein neues Bad gebaut wird. Dem OB scheint es egal zu sein. Wir sind gespannt, ob und wie die Sanierung der Waldbühne im Südpark in ähnlicher Manier von der Verwaltung beerdigt wird, wie möglicherweise das Badprojekt im Südpark.“ Kipp kritisiert bei der Waldbühne „die unmögliche Forderung der Stadt Bochum an einen ehrenamtlichen Verein, eine Millionen-Bürgschaft zu stellen, wohlwissend, dass dieser die geforderten Bedingungen nicht erfüllen kann“.