wattenscheid. . Die SPD-Ratsfraktion spricht sich dafür aus, das marode Hallenbad im Höntroper Südpark abzureißen und an gleicher Stelle neu zu bauen.

Der Schwimmbad-Standort würde damit erhalten. Diesen Beschluss hat die SPD-Ratsfraktion in ihrer Klausurtagung am Montag einstimmig gefasst. Die Variante soll jetzt von der Stadtverwaltung genau untersucht werden.

Geschätzte Kosten: 12 bis 15 Millionen Euro; darin enthalten wäre auch der Bau eines Nichtschwimmerbeckens im Freibad. Seit dem Brand im April 2016 ist das Hallenbad geschlossen, zusätzlich wurden massive Dachschäden festgestellt. Allein diese Sanierungskosten lägen bei ca. zehn Millionen Euro.

Wichtig für Bürger, Schulen, Vereine

Das Schwimmbad im Südpark habe für Bürger, Sportvereine und Schulen eine große Bedeutung. Das betonten gestern Bezirksbürgermeister Manfred Molszich, Serdar Yüksel (Vorsitzender der SPD Wattenscheid) und Dieter Fleskes, stellv. Vorsitzender der Ratsfraktion. In Wattenscheid „muss es ein Hallenbad geben, der Bedarf ist unbestritten“. Diese Investition biete die Möglichkeit, „ein attraktives, modernes Schwimmbad“ zu bauen, das den „heutigen Ansprüchen gerecht wird“. Damit gemeint sind außer dem Schwimmbereich auch sanitäre Anlagen, Umkleiden, Eingang und technische Anlagen. Moderne Anlagen seien zudem viel energieeffizienter. Ein Vorbild könne zum Beispiel das neue „Wananas“ in Wanne-Eickel sein.

Seit Jahren von Schließung bedroht

Im Zuge des Haushaltssicherungskonzeptes war u.a. das Schwimmbad im Höntroper Südpark seit Jahren von der Schließung bedroht. Dagegen hatten Bürger und Vereine protestiert. Manfred Molszich betont allerdings, dass sich mit einem Badneubau auch im Umfeld etwas tun müsse, um die Erreichbarkeit zu verbessern: „Eine zweite Zufahrt muss her, die Parkplatzsituation muss angepasst werden.“

Die SPD lädt alle Parteien ein, sich an dieser Lösung für das Südpark-Bad zu beteiligen. Die Wattenscheider Grünen haben bereits ihre Zustimmung erklärt; angesichts des hohen Sanierungsbedarfs komme nur ein Neubau in Betracht. „Wir wollen ein nachhaltiges Bad in Höntrop entstehen lassen, das nach modernsten und energetisch optimalen Bedingungen gebaut wird”, so Sebastian Pewny und Oliver Buschmann, auch im Stadtrat vertreten.

Förderverein ist erleichtert

Der Förderverein „Freundinnen und Freunde des Hallenfreibades Höntrop“ ist „erleichtert, dass die jahrelange Zitterpartie um das Schwimmbad endlich beendet ist“, erklärt Vorsitzender Stefan Wolf. Man biete die weitere Zusammenarbeit an; Inklusion und Nachhaltigkeit sollten in die Überlegungen einfließen.

Ein genauer Zeitplan für den Neubau steht noch nicht fest – das kann zwei, drei Jahre dauern. So lange bleibt das Hallenbad dicht. Das Freibad im Südpark soll aber öffnen. Geplant ist derzeit, alle Bochumer Bäder zu erhalten und in die Trägerschaft einer neuen Bäder-GmbH zu überführen.