Bochum-Wattenscheid. “Initiative Schacht 4 - Wir in Wattenscheid“ bringt Vorschläge für das Bergbaugelände ein. Die Übergabe ist am 30. Juni vorgesehen.

Tief im Westen wird noch kräftig entstaubt, das Gelände rund um das Fördergerüst von Schacht 4 der ehemaligen Großzeche Holland ist nahezu fertig umgestaltet. Projektleiter Henrik Fangmann von der Wirtschafts-Entwicklung Bochum (WEG) berichtet, das Stadtteilbüro des Planungsamts in Wattenscheid plane für den 30. Juni die förmliche Übergabe des Areals an die Stadt und damit an die Öffentlichkeit. "Der Turm ist ja bereits schon in Verantwortung der Stadt", sagt er. Die Bürgerinitiative "Wir in Wattenscheid - Schacht 4" hat bereits einen Ideenkatalog für die "Seilfahrt", die Eröffnungsverantstaltung, unter den Rahmenbedingungen der aktuellen Coronaschutzverordnung in Arbeit.

Gemeinsam mit der Bochum Marketing und dem künftigen Betreiber der Außengastronomie, wohl in einem eigens gestalteten ehemaligen Überseecontainer, soll ein Veranstaltungskalender entwickelt werden. Als Ergänzung zu dem dunkelgrauen Stahlgerüst soll eine Kohlenlore am Platz über Schacht 4 an die Bergbaugeschichte der Stadt erinnern.

Erinnerung an den Bergbau in Wattenscheid

An den Streben soll außerdem ein Schild angebracht werden, gewidmet allen Bergarbeitern und ihren Familien, die seit 1855 in Wattenscheid und Ückendorf tätig waren und die Städte, das Ruhrgebiet und Deutschland prägten. Ganz wichtig ist der Initiative auch die Widmung für den verstorbenen Hans Köster, der mit Geschichten und Erinnerungen an seine Zeit im Bergbau, aber auch tatkräftig und per Handarbeit, viel für die Entwicklung des Standortes geleistet hat.

Er half unter anderem bei der Demontage des Original-"Holland"-Schriftzuges, der bei der Sanierung des Fördergerüstes abgenommen und durch einen neuen ersetzt worden ist. Das dreiteilige Schild wartet noch immer auf interessierte Unternehmen, die für eine angemessene neue Platzierung Ideen haben.

Station für Radwanderer und der Industriekultur

Metropolrad Ruhr oder andere Anbieter will die Initiative ansprechen, um das Gelände zu einem Ankerpunkt der Route Industriekultur und des Rad-Wanderwegenetzes im Ruhrgebiet aufzuwerten. Noch in der Ferne liegt die Umsetzung der ganz großen Idee, die Straßenbahnhaltestelle an der Lyrenstraße umzutaufen, und damit auch den Umbau des Lohrheidestadions nach außen deutlich zu machen: Aus "Lohrheidestraße" könnte "Zeche Holland/Lohrheide(stadion)" werden.

Damit könnte in absehbarer Zeit auch eine städtebauliche Achse August-Bebel-Platz/Alter Markt/Zeche Holland für neue Identität an dieser Stelle sorgen.