Wattenscheid-Mitte. Der Neubau der Dreifachsporthalle neben der Märkischen Schule in Wattenscheid verzögert sich. Damit müssen Sportvereine länger ausweichen.

Seit Jahren wird über den rund 15 Millionen Euro teuren Neubau der Sporthalle an der Propst-Hellmich-Promenade in Wattenscheid diskutiert, auch um die knappen Hallenkapazitäten für Sportvereine endlich nachhaltig auszuweiten. Doch es stockt, sagt die Stadt Bochum.

Bauarbeiten verzögern sich

Nach dem Abriss der alten Einfachhalle soll neben dem Märkischen Gymnasium nun im Rahmen der Pläne zur NRW-Sportschule mit beteiligten Schulen aus Wattenscheid (Märkische und Hellweg-Schule, MSM-Gesamtschule, Pestalozzi-Realschule) eine hochmoderne Dreifachhalle entstehen. Die Bauarbeiten und damit die Fertigstellung haben sich dort allerdings verzögert – und die bisher hier aktiven Sportvereine sind besorgt, denn sie mussten in teils weit entfernte Sporthallen ausweichen, was die betroffenen Mitgliedern nervte (so weit die Coronakrise den Sportbetrieb zuließ).

Hallenkapazitäten sollen ausgebaut werden

Doch die Besorgnis der betroffenen Vereine geht noch viel weiter, nämlich mit Blick in die Zeit nach Corona: Wenn diese neue Sporthalle denn dann endlich fertiggestellt wird, dürfen ihre Aktiven dann wieder zurück an diesen angestammten Standort? Oder sind hier dann nur noch die auserwählten „Elitesportler der NRW-Sportschule“ zugelassen und kein herkömmlicher Breitensport? Denn die Mitglieder kommen größtenteils aus den Ortsteilen in der Nähe und wollen zum Training nicht weit fahren. Die Aussagen in der Vergangenheit aus Politik und Verwaltung waren dahingehend wenig konkret und eindeutig.

Alte Halle stand auf Torflinse

Die Entscheidung zum Abriss der Einfachturnhalle an der Propst-Hellmich-Promande ist schon vor Jahren gefallen, um diese im Zuge des Projekts NRW-Sportschule durch einen modernen Neubau zu ersetzen – finanziert mit hohen NRW-Fördermitteln, die Stadt Bochum ist mit einem Rest beteiligt.

Dann war lange Zeit Ruhe eingekehrt, bis sich dann endlich ein Entwurf durchgesetzt hatte für die alte Halle, die auf einem instabilen Torfgrund stand.

DJK-Tischtennisspieler auch betroffen

Ein Beispiel ist die Tischtennisabteilung von DJK Wattenscheid, die nach dem Abriss der Sporthalle an der Propst-Hellmich-Promenade umziehen musste. „Die abgerissene Turnhalle war über fünf Jahrzehnte eine Anlaufstelle für alle Tischtennisinteressierten in Wattenscheid. Durch ihre zentrale Lage konnte die Halle vor allem durch Jugendliche gut erreicht werden. Trotz aller Bemühung des Referats für Sport und Bewegung konnten wir als Abteilung leider nicht in Wattenscheid bleiben und mussten nach Bochum-Weitmar in die Turnhalle Pestalozzistraße umziehen“, so Tischtennis-Abteilungsleiter Lukas Gorks. „Der Weg zu der neuen Halle ist für die Jugendlichen leider zu weit, sodass wir auf eine schnelle Rückkehr in unsere Heimat Wattenscheid gehofft hatten. Aus diesem Grund schmerzt jede Verzögerung im Neubau.“

Längere Wege

„Wir haben Nachfragen von Eltern für ihre Tischtennis begeisterten Jugendlichen. Es muss schon klar sein, wies es hier weitergehen wird“, so DJK-Vorsitzender Reinhard Fischer. Er hofft, dass nach dem Neubau der Halle auch die Mitglieder hier zurückkehren können; „oder in den Neubau der Halle an der Sommerdelle“. Eine verstreute Lösung von Hallenbelegungen über ganz Bochum sieht er skeptisch, ähnlich wie andere betroffene Vereine auch, die eine Zuordnung nach Ortsteilen fordern, um Mitgliedern zu halten und lange Anfahrtswege zu verhindern.

Projekt der NRW-Sportschule

Zum Hintergrund: An der Märkischen Schule sind zusätzlich zum Neubau der Dreifachsporthalle mit Mensa umfangreiche Sanierungsmaßnahmen erforderlich. Im Haushaltsplan 2020/2021 stehen dafür in den Jahren 2020 – 2024 insgesamt 21,3 Mio. Euro zur Verfügung. Davon entfallen allein rund 15 Millionen Euro auf den Bau der Dreifach-Sporthalle mit Mensa. Das war kürzlich Thema im Schulausschuss. Geplante Fertigstellung der Turnhalle: 1. Quartal 2023. Es ist vorgesehen im Anschluss mit den Sanierungsarbeiten an der Schule zu beginnen.