Wattenscheid-Mitte. Der Ablauf für den VBW-Neubau an der Ecke Voede-/Friedrich-Ebert-Straße in Wattenscheid-City (neben dem Rathaus) verzögert sich.

Grund dafür sei der Aufschub der ausstehenden Sondierung. Durch sie könnten metallische Objekte im Boden gefunden werden, die eine Evakuierung in der Coronazeit nach sich ziehen würde. „Wir entschleunigen somit bewusst den Prozess zum Wohle möglicher Betroffener“, so VBW-Sprecher Dominik Neugebauer. Hier entsteht ein „Wohnpark“ für rund 20 Millionen Euro.

54 Wohnungen sind geplant

Es ist eines der größeren Vorzeigeprojekte der VBW. Insgesamt sollen hier 54 Wohnungen auf einer Wohnfläche von rund 5000 Quadratmeter entstehen. „Wir sind im Jahr 2020 optimistisch an die Sache herangegangen. Jetzt müssen wir, bedingt durch bewusste Verzögerungen in der Sondierung, am Bauablauf feinjustieren“, erklärt Jens Krüger, Projektleiter der VBW aus Bochum.

Neben Bohrungen gehören Sondierungen zu einer wesentlichen Felduntersuchung von Bauland mit dazu. „Bei einer Sondierung kann es üblicherweise passieren, dass wir auf metallische Objekte stoßen, bei denen eine Mess-Sonde ausschlägt.“ Diese metallischen Objekte müssten dann näher untersucht werden und weitere Tastbohrungen wären notwendig.

Der Neubau entsteht neben dem Rathaus Wattenscheid.
Der Neubau entsteht neben dem Rathaus Wattenscheid. © FUNKE Foto Services | Gero Helm

Suche nach Kampfmitteln nötig

Sollte sich herausstellen, dass es sich bei einem metallischen Objekt um ein Kampfmittel handelt, so müsste eine Evakuierung stattfinden. Diese würde für alle direkt betroffenen Personen eine große Herausforderung darstellen – viel mehr noch in der aktuellen Pandemie. Aus diesem Grund werde die Sondierung bewusst aufgeschoben und der Bauablauf entschleunigt.

Die VBW richtet ihren Blick hier speziell auf die geltenden Regeln und Einschränkungen von Bund und Länder. In Zusammenarbeit mit dem Generalunternehmer Depenbrock wird ein neues, abgestimmtes Bauablaufkonzept entworfen. „Wir hätten es uns anders gewünscht und würden gerne zügiger vorankommen. Allerdings sind uns während der Pandemie-Zeit selbst die Hände gebunden. Dennoch wollen wir den Bauablauf und unsere Gründe für den Verzug so offen und transparent wie möglich kommunizieren“, sagt Krüger und entschuldigt sich für die entstehenden Verzögerungen.

Backcafé, Gründächer und 135 Fahrradstellplätze

Besondere Merkmale des Neubaus sind u.a. die Gründächer, die sich positiv auf die Mikrofauna im Gebiet auswirken, sowie ein Backcafé im Erdgeschoss des Bauvorhabens. 32 Pkw-Stellplätze befinden sich in der Tiefgarage, während für Fahrradfahrer 135 Stellplätze zur Verfügung stehen. Durch den Neubau werden laut VBW insgesamt 68 Tonnen CO2 jährlich eingespart, wodurch man „für einen kleinen ökologischen Fußabdruck sorgt“.