Wattenscheid-Westenfeld. Planetlan GmbH bekennt sich zum Standort Wattenscheid. Vor 20 Jahren entstand das Unternehmen aus einem Hobby. Nun geht das Netz um die Welt.

Was vor 20 Jahren als Start Up-Unternehmen aus dem Hobby zweier Enthusiasten auf dem Sektor „Neue Medien“ entstand, hat sich heute einen Namen rund um den Globus gemacht. Dabei bekennt sich die Planetlan GmbH deutlich zum Gründungsstandort Wattenscheid. Sie ist daher aus einem einfachen Grund vom Standort im Schatten des Holland-Zechengerüstes und aus dem TGW, dem Technologie- und Gründerzentrum Wattenscheid, umgezogen. Denn der Feldstraße hat sie wieder in einem Gebäude der schon legendären Firma Steilmann die benötigten Kellerräume als zweite Etage zur Verfügung.

War das noch ein vergleichsweise kleiner Schritt, so zeigt das Wachsen von ursprünglich drei Mitarbeitern auf eine heute 20-köpfige Kern-Mannschaft, welche Entwicklung das Unternehmen gemacht hat. Die gipfelte ausgerechnet zu Beginn der Corona-Pandemie in einer Aufgabe, die Geschäftsführer Michael Wegner lächelnd zusammenfasst mit „Jede Krise hat auch ihre Chancen.“

Die Messe in Köln rein digital

Denn als die Veranstaltungen und Events, vor allem die Messen wegen der Kontaktbeschränkungen abgesagt wurden, trat die Köln Messe an die Wattenscheider IT-Firma heran: „Könnt ihr die Gamescom?“, damit die weltweit größte Messe für Computer- und Videospiele. Erstmals gab es die 2020 rein digital ausgetragen, ohne ein Zusammentreffen vor Ort, mit über zwei Millionen Zuschauern. „Live aus unserem Studio“, stellen Marco Götze und Josh Vögeding, die weiteren Geschäftsführer klar.

„Da ist ein bisschen das MacGyver-Gen drin“, erklärt Götze zufrieden, „und am Ende ist alles einfach ein Live-Stream“. Der aus der digitalen Schaltzentrale in Wattenscheid in alle Zeitzonen der Kunden gegangen ist. In den zwei Studios, die hier eigens zu diesem Zweck geschaffen wurden, zeigten die Hersteller ihre Weltpremieren von Computer-Spielen.

Konferenzen ohne Zusammentreffen

Im Prinzip hat es die Komponenten der Studios auch schon vor Corona, vor den Messe-Absagen gegeben. „Aber eben im Koffer, um sie bei den Kunden für Veranstaltungen aufzubauen“, berichtet Wegner. Nun füllen Technik und Kulissen-Elemente die Kelleretage.

Geschäftsführer Michael Wegner zeigt eine Mikro-Drohne in dem ehemaligen Steilmann-Gebäude an der Feldstraße in Bochum Wattenscheid.
Geschäftsführer Michael Wegner zeigt eine Mikro-Drohne in dem ehemaligen Steilmann-Gebäude an der Feldstraße in Bochum Wattenscheid. © FUNKE Foto Services | Gero Helm

Was den Großen recht, ist dann auch den Kleinen billig. Vereine und Verbände bemühen sich um Mitgliederversammlungen ohne Treffen im ausschließlich digitalen Format, Tendenz steigend, Reichweite einmal rund um den Globus. https://www.waz.de/archiv-daten/article217475059.ece

Mit Corona kam auch eine Chance, kam die Zeit, die das Team vorher nicht hatte, für Mikro-Drohnen-Videos, „und jetzt sind wir damit fast bis zum Jahresende ausgebucht“, kommentieren die drei Enthusiasten. https://www.waz.de/article225939965.ece

Großer Wert für Familienatmosphäre

Die Präsenz vor Ort

Seine Wurzeln hatte Dressmaster im Modekonzern des legendären Wattenscheider Unternehmers Klaus Steilmann, der zu Hochzeiten 18.000 Menschen beschäftigte. Die italienische Miro-Radici-Gruppe kaufte die Marke Dressmaster, schon bevor sie 2006 den Konkurs der Steilmann-Gruppe durch eine vollständige Übernahme abwendete.

2015 ging die Steilmann Holding AG als Nachfolgerin der Miro-Radici-Gruppe an die Börse, musste aber schon im März 2016 ihre Zahlungsunfähigkeit erklären. In der Folge wurde Dressmaster an die Solvesta AG verkauft.

ist ein eigenes Thema für das inhabergeführte Unternehmen. Die Kunden schätzen eine möglichst geringe Fluktuation der Mitarbeiter, der Ansprechpartner und Projektleiter. „Die Familien-Atmosphäre passt zu der Einheit hier“, ist Wegner sicher und verweist auf die Schienen an der Wand, wo die Steilmann-Modekollektion hing.

Die Köpfe

Michael Wegner zeichnet verantwortlich für Marken wie „Games for Families“, „Smarthome Roadshow“, „Messebudget.de“ und „DCMM“.

Marco Götze entwickelt Media-Datenbanken, interaktive Websites, mikro-controllergesteuerte Hardware und die Installation ganzer Event-IT oder Netzwerke.

Josh Vögeding organisiert Veranstaltungen der Games-Branche und ist Teamleader der Deutschen Nationalmannschaft bei den World Cyber Games gewesen.