Gelsenkirchen. Sehr gute handgemachte Kuchen und Torten: Das „Altstadtcafé van Gosen“ in Gelsenkirchen ist eine Perle für Freunde genüsslichster Adressen.

Wir geben in dieser Kolumne wirklich alles, um Ihnen, liebe Leserinnen und Leser das Beste der Region aufzutischen. Aber immer klappt das nicht. Genau wie Sie, betreten wir ein Lokal grundsätzlich in schönster Hoffnung. Doch nicht immer löst sie sich ein, 2019 schien mir das sogar überwiegend der Fall. Wir stehen für gute Arbeit, bloß am Herd, da stehen wir leider nicht.

Umso mehr freuen wir uns, heute und nächste Woche zwei echte „Mahlzeit“-Entdeckungen in petto zu haben. Los geht es in dieser Woche süß und überaus charmant. Denn was Andrea Gosen und Josef Boelting mit Gelsenkirchens „Altstadtcafé van Gosen“ geschaffen haben, ist eine echte Perle für Freunde genüsslichster Adressen. Fast ein Jahr haben sie renoviert – und diese Liebe zum Detail, mit der das Ehepaar aus dem Münsterland zur Sache gegangen ist, die spürt man auf allen 280 Quadratmetern.

Altstadt-Café als Perle für Freunde genüsslichster Adressen

Warm ist die Beleuchtung, eine Augenweide bis in kleinste Nischen die Dekoration. Was hier aktuell an Weihnachtsatmosphäre zu spüren ist, das hebt sich trotz aller Üppigkeit so vorbildlich wie feinfühlig vom lauten Kitschdekor ab. Das heiter-selbstbewusste Motto der Adresse („Kaffeehaus mit Sahne & Seele“), es löst sich ein.

Sahne kann jeder, Seele eben nicht. Und doch: Auch die Torten und Kuchen lassen uns die Leidenschaft spüren, mit der man an der Emscher eine richtig attraktive Caféhaus-Kultur hochleben lässt. Das zeigt sich auf der Zunge nicht mit jenem Confiserie-Ehrgeiz, der uns im 21. Jahrhundert Pfefferkörner auf Erdbeertörtchen streut oder den guten alten Bienenstich avantgardistisch mit Wasabi aufheizt. Nein, wer sich im Altstadt-Café für die Tortenschlacht wappnet, der wird – und das meine ich als Kompliment – eher Gutes bekommen, wie eine hochbegabte Oma es aus dem Rohr zu ziehen versteht.

„Kaffeehaus mit Sahne & Seele“ als Motto