Wattenscheid-Höntrop/Gelsenkirchen. 18 Jahre war er Pfarrer in der ev. Gemeinde Wattenscheid-Höntrop: Holger Dirks kümmert sich bald als Jugendpfarrer um neue Aufgaben und Formate.
„Es hat einen besonderen Reiz, über die Stadtgrenze hinaus mit dieser Aufgabe befasst zu sein“: Pfarrer Holger Dirks übernimmt am 1. Juni im gemeinsamen evangelischen Kirchenkreis die Stelle des Jugendpfarrers nach der Neu-Einrichtung. Dirks ist bereits seit zwölf Jahren Vorsitzender des Jugendausschusses und begleitet die Arbeit des Jugendreferates theologisch.
Holger Dirks ist seit 18 Jahren Pfarrer ist Wattenscheid-Höntrop
Dirks ist seit 2002 Pfarrer in Wattenscheid. Zu seinen Hauptaufgaben zählte die Begleitung der Jugendarbeit in der Gemeinde, Schwerpunkt in Höntrop. Mit dem „Time to wonder“-Gottesdienst entwickelte er ein Gottesdienstformat für junge Menschen, rund 55 wurden in den vergangenen Jahren dann auch zusammen mit Jugendlichen gestaltet. Auch im „Anderen Gottesdienst“ setzte er seine musikalischen und kreativen Möglichkeiten um und prägte damit das so genannte „Zweite Programm“ von Gottesdiensten im Wattenscheider Süden.
Als Gemeindepfarrer setzte sich Holger Dirks für ein gesamt-gesellschaftliches Miteinander ein. Für ihn ist eine Kirchengemeinde Teil des Gemeinwesens im Sozialraum. So war er Sprecher der Veranstaltergemeinschaft für das Stadtteilfest „Du bist Höntrop“ und engagierte sich für den Erhalt des Tiergeheges im Südpark. Er begleitete die Frauenhilfe an der Versöhnungskirche, die religionspädagogische Arbeit des Kindergartens „Pastor-Viertmann-Kita“ und gründete eine Männerkochgruppe.
Zwei neue Gottesdienst-Formate
Die Diskussion um die Einrichtung der Stelle wird seit einer ganzen Weile geführt. „Die Kreissynode war im Herbst 2019 der Meinung, in Gelsenkirchen und Wattenscheid brauche es jemanden, der sich mit ganzer Kraft und Zeit der Entwicklung von neuen Gottesdienstformaten für junge Menschen widmet und die gute Arbeit im Jugendreferat ergänzt“, erläutert Dirks. „Denn die Gemeinden vor Ort können nicht mehr alles anbieten.“ Zu den Aufgaben des nebenberuflichen, ausgebildeten C-Musikers soll es gehören, den Popbereich der Kirchenmusik im Kirchenkreis zu stärken, zum Beispiel durch Bandarbeit und musikalische Projekte.
Wichtig ist ihm, dass die Arbeit für die und mit den Jugendlichen auf diese Weise nicht zentralisiert wird, „das kann von Gemeinde zu Gemeinde völlig unterschiedlich aussehen und wird jeweils zusammen mit ihnen gemacht.“ In beiden Städten stelle das eine große Herausforderung dar, „aber ich weiß, dass die Jugendlichen Lust auf Kirche haben, dass sie Kirche mit gestalten wollen. Dabei können wir auch noch viel von ihnen lernen.“
Wohnt weiter in Höntrop
Mit seiner Familie wird Holger Dirks aber in Höntrop wohnen bleiben. Auch seine Verabschiedung und Einführung in die neue Stelle sollen zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden. „Ich werde wohl der Gemeinde fehlen“, räumt der Seelsorger ein, außerdem reduziert sich die Zahl der hauptamtlichen evangelischen Pfarrer nach dem Wechsel von Ute Riegas-Chaikowski von sieben auf fünf. Sie wird ebenfalls am 1. Juni Leitende Theologin der Stiftung Diakonissenhaus Friedenshort mit Sitz in Freudenberg.
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