Wattenscheid. Ersatz wird gesucht für die von der Stadt gesperrte Waldbühne im Südpark in Wattenscheid-Höntrop. Das könnte die Freilichtbühne sein.

Angesichts der Coronavirus-Krise bleibt abzuwarten, ob Großveranstaltungen in den nächsten Monaten überhaupt stattfinden können. Davon unabhängig stellt sich allerdings die Frage, wie es mit der gesperrten Waldbühne im Höntroper Südpark und den beliebten Märchenspielen in den Sommerferien weitergeht.

Die Stadt Bochum hat die Spielstätte, wie berichtet, wegen gravierender Sicherheitsmängel für 2020 gesperrt. Dazu hat der stellvertretende Bezirksbürgermeister Oliver Buschmann (Grüne) in der vergangenen Bezirksvertretung erklärt, dass als Ersatzort die Freilichtbühne im Wattenscheider Stadtgarten zur Verfügung stehe.

Die Stadt listet zahlreiche Mängel auf

Damit könnten dann dort die Märchenspiele im Sommer, seit Jahrzehnten von der Kolpingspielschar Höntrop und der Volksbühne Wattenscheid vor vielen Besuchern im Rahmen des Ferienpass-Programmes aufgeführt, stattfinden. Auch andere Veranstaltungen waren auf der Waldbühne geplant.

Verein kümmerte sich

Den Betrieb der Waldbühne im Südpark hatte 2019 der neu gegründete Verein „Kolping-Waldbühne Höntrop“ übernommen. Für den entsprechenden Vertrag mit der Stadt gab auch die Bezirksvertretung grünes Licht.

Der Verein investierte sehr viel ehrenamtliche Arbeit, um die Waldbühne auf Vordermann zu bringen und erhielt dafür auch viel Zuspruch der Bürger und Spenden. Die Märchenspiele 2019 fanden dort statt.

Gründe für die Sperrung der Waldbühne sind laut Stadt zum einen eine fehlende Baugenehmigung und – wie von den Technischen Betrieben der Stadt Bochum aufgelistet – bauliche Mängel. So weise die Konstruktion der Tribünenüberdachung flächige Korrosionsschäden auf, Abplatzungen und Beschichtungen müssten instandgesetzt werden. Bei der Tribüne habe man bei den Stufen und Sitzflächen erhebliche Betonabplatzungen, lose Betonflächen, Risse und Fehlstellen festgestellt. Das Toilettengebäude zeige unter anderem größere Setzungsrisse, zudem sei die WC-Anlage der Waldbühne für die möglichen Besucherzahlen zu klein und die Trinkwasserinstallation wurde von den Zentralen Diensten im Sommer 2019 als belastet bzw. verkeimt festgestellt. Die Sozietät Matrong war bis 2019 offiziell Betreiber der Spielstätte.

Thema im Ausschuss

Diese Zustandsbeschreibungen werfen für UWG/Freie Bürger aber einige Fragen auf. Fraktionsvorsitzender Winkler: „So wurde 1997 die Waldbühne auf die Dauer von 30 Jahren per Erbbaurechtsvertrag übertragen. Welche Pflichten für den Erhalt der Bauwerke und des Grundstücks wurden in dem Vertrag festgelegt?“ Er fragt auch nach der Möglichkeit, dem Kulturausschuss den 1997 geschlossenen Vertrag zur Verfügung zu stellen. Und: „Sind 1997 auch Fördergelder des Landes geflossen? In welcher Höhe und mit welchen Auflagen wurden diese erfüllt? War der Verwaltung ‘97 bekannt, dass für die Waldbühne keine Baugenehmigung existiert? Ist der für die Sanierung im Doppelhaushalt 2020/21 eingestellte Betrag ausreichend für eine umfangreiche Sanierung? Wann wird die Verwaltung einen detaillierten Ablaufplan für die Sanierung der Waldbühne mit einem Fertigstellungstermin 2021 vorlegen?“

UWG/Freie Bürger haben wegen der Dringlichkeit die Fachverwaltung gebeten, die Antworten noch vor dem Kulturausschuss (tagt am 25.3.) schriftlich zu beantworten.