Wattenscheid-Höntrop. Der Rassegeflügelzuchtverein Höntrop bekommt Aufwind durch neue Mitglieder. Auch das große Echo bei der Zuchtschau im Falkenheim ist positiv.
In der Schule gibt’s die Note leider nicht, aber mit dem „v“ für „vorzüglich“ kann die gerade sieben Jahre alte Leonie Kappel unbedingt stolz sein. Die Bewertung erhielt ihr „Zwerg New Hampshire“, ein prächtiger weißer Hahn, in der traditionellen Ausstellung des Höntroper Rassegeflügelzuchtvereins 1926 und sicherte der Jugendzüchterin damit den Landesverbands-Ehrenpreis LVE. Stolz kann damit auch der Verein sein, sogar überrascht, wie Markus Fahnenbruch, der zweite Vorsitzende, erzählt.
Denn noch am Abend gleich nach der Zuchtschau des vergangenen Jahres meldeten sich drei Interessierte, um dem Club beizutreten. „Jüngere“, meint Fahnenbruch zwinkernd, „also unter 60.“ Dass die Liebe für das Hobby auch in der Familie weitergegeben wird, beweisen neben den Fahnenbruchs mit Vater Karl-Josef (Vorsitzender), Son Markus und Enkel Holger auch die Kappels, bei denen schon in der dritten Generation das edle Federvieh die Freizeit mitbestimmt, und Oma Gabriele Förster außerdem die Vereinskasse führt.
Krauses Gefieder und kräftige Beine
Blickfang in der diesjährigen Ausstellung von 130 Tieren sind neben den kleinen Chabo mit ihrem attraktiv krausen Gefieder vor allem die stattlichen Madras, bei denen die Hähne immerhin drei bis dreieinhalb Kilo
auf die Waage bringen. Und die ursprünglich, weist die Rasse-Beschreibung aus, zu „Kampfzwecken“ gezüchtet wurden und „sich durch hervorragende Laufeigenschaften“ auszeichnen. Hier haben sie befreundete Gast-Züchter ausgestellt.
Sollte es so kommen, wie die Planer sich die neue Gestaltung des Höntroper Kerns vorstellen und das Falkenheim In der Hönnebecke einem Parkhaus am S-Bahn-Halt weichen, würde es sicher schwierig für den Geflügelzuchtverein. „Wir können mit einer großen Ausstellung nicht so einfach ausweichen“, meint Markus Fahnenbruch, „denn Platz ist fast nur noch in Restaurants, und da können wir kaum mit den Tieren hin.“ Für die Züchter im Ballungsraum Ruhrgebiet sei es auch längst nicht mehr so einfach wie früher mit der Haltung und der Zucht, ohne Ärger mit den Nachbarn zu riskieren.
Züchter haben ein eigenes Netzwerk
Die Neuzugänge profitieren jedenfalls davon, sich dem Club angeschlossen zu haben, auch wenn sie sich eigentlich auf „Haushühner“ verlegt haben. Immerhin hat der Höntroper Verein ein Netzwerk aufgebaut, Kontakte zu Tierärzten und den Aufsichtsbehörden, und anderen Zuchtvereinen.
Meister und Pokalsieger
Das „Höntroper Band“ und die Vereinsmeisterschaft sicherten sich in diesem Jahr Helga und Karl-Josef Fahnenbruch mit Zwerg Australorps schwarz, den Landesverbandsehrenpreis LVE Luziana und Holger Fahnenbruch mit Zwerg New Hampshire weiß, den Kreisverbandsehrenpreis KVE Bringfried Mey mit Altenburger Trommeltauben.
Der Wanderpokal der Bezirksvertretung ging an Gabriele Schlüter mit Zwerg Barnevelder weiß und Ulrich Tognino mit Altdeutschen Mövchen, in der Jugend an Leonie Kappel mit Zwerg New Hampshire weiß. Den Manfred Adolph Gedächtnispokal errangen die Zwerg New Hampshire goldbraun von Markus Fahnenbruch, den Friedhelm Jung Gedächtnispokal die Zwerg Australorps schwarz von Helga und Karl-Josef Fahnenbruch.
Preisrichter waren Günter Elwing aus Hamm und Friedrich-Wilhelm Brüggemann aus Herdecke.
„Übers Jahr sind wir immerhin regelrecht auf Deutschlandreise mit den Tieren,“ berichtet Holger Fahnenbruch, „und stellen uns bis zu 100 Vergleichstieren derselben Rasse.“
„Da fängt man zwei Wochen vorher schon an, die eigenen herauszuputzen“, erzählt er, ganz abgesehen von der normalen Pflege, die für jede Rasse spezielles Futter fordert und einen makellosen Stall. „Wir sind schließlich Tierliebhaber“, unterstreicht er, „da müssen wir das ernst nehmen“.
Der RGZV Höntrop 1926 ist auch bei facebook präsent.