Wattenscheid-Mitte. Die Propstei lädt auf die Kirchenburg ein. Die Bürger können die Umgestaltung im Gemeindehaus begutachten. Der Propst spendet den Reisesegen.
Die Umgestaltung und Renovierung des Gertrudishauses auf der Kirchenburg ist abgeschlossen. Die Verwaltungsleitung und der Propst haben ihre neuen Büros im alt-ehrwürdigen Gemeindehaus der Propstei bezogen. Am Sonntag haben Gemeinderat und Kirchenvorstand alle Bürger zum „Tag der offenen Tür“ eingeladen, damit sie sich selbst ein Bild von der Umgestaltung und den neuen Räumen machen können. Renovierung und Umzug aus dem Stadthaus sind durch den Pfarreientwicklungsprozess im Bistum Essen notwendig geworden. Der gesamte Umbau des Gertrudishauses hat rund 350.000 Euro gekostet. Das Stadthaus soll verkauft werden.
Pluspunkt gegenüber Standort Stadthaus
Verbunden wurde dieser „Tag der offenen Tür“ mit dem Reise-Segen. Propst Werner Plantzen hat allen Fahrzeugen, ob Autos oder Zweiräder, den Reisesegen gespendet – und auch die neuen Räume eingeweiht.
„Begeistert“ ist Kirchenvorstandsmitglied Carl-Wilhelm Beckmann „von den neuen Räumen und der Renovierung generell. Die Kirche samt ihrer kompletten Verwaltung ist jetzt wieder mitten im Dorf. Die Wege sind kurz. Das ist ein entscheidender Pluspunkt gegenüber dem vorherigen Standort.“ Der Propst findet sein neues Büro „sehr gelungen. Ich bin dankbar, wieder auf der Kirchenburg zu sein.“
Gemeinderatsmitglied Julia Vogt hält die neue Raum-Regelung ebenfalls für positiv. „Ich weiß aber auch, dass es innerhalb der Gemeinde Kommunikationsprobleme gegeben hat. Wir haben aber jetzt alle Zeit, uns an diese neue Raumordnung zu gewöhnen.“ Beim „Tag der offenen Tür“ wurden in der Tat Stimmen laut, die das Verfahren der Neugestaltung kritisierten. Es hieß, dass viele Gemeindemitglieder vorher nicht genügend informiert und eingebunden, sondern vor vollendete Tatsachen gestellt worden wären.
Jean-Claude Hauser vom Komitee Sankt Gertrud hält den Umbau „für sehr gelungen, und ich begrüße es, dass das Pfarrbüro wieder auf der Kirchenburg abgesiedelt ist. Aber es fehlt der zusätzliche Raum, der kleine Saal im Erdgeschoss, der jetzt den Büros gewichen ist.“ Künftig trifft sich das Komitee im großen Saal, „der dann durch eine Trennwand verkleinert werden kann. Aber wir müssen uns jetzt mit anderen Nutzern abstimmen." Im Komitee gebe es die Überlegung, auch mal ein Treffen in St. Maria Magdalena in Höntrop abzuhalten.
Mehr Vereine ziehen ins Gemeindehaus
Thea Nau von der Kolpingsfamilie Zentral merkt an, „dass durch die Schließung des Kolpinghauses Wattenscheid jetzt noch mehr Vereine und Verbände das Gertrudishaus nutzen werden. Auch wir haben erst einmal unsere Treffen auf der Kirchenburg.“ Zudem ziehe die kfd St. Pius ins Gemeindehaus um, weil der Pius-Hof derzeit umgebaut wird.