Wattenscheid-Mitte/Südfeldmark. SPD und Grüne sind gegen ein Grillverbot auf dem Monte Schlacko. UWG und CDU waren in der Bezirksvertretung dafür, auch Bernd Heider (parteilos).
Auch die CDU hatte den UWG-Antrag unterstützt, mit einem Verbot konsequent gegen das jahrelange Müllproblem nach Grillpartys vorzugehen. Das war dann insgesamt die Mehrheit. Notwendig für ein Grillverbot ist eine entsprechende Änderung der Bochumer Sicherheitsverordnung. Darüber muss jetzt der Umweltausschuss beraten und abschließend der Stadtrat entscheiden – dort haben bekanntlich SPD und Grüne die Mehrheit.
Vorausgegangen war in der Bezirksvertretung eine intensive Diskussion, wie eine Lösung aussehen kann. Anwohner und Besucher des Naherholungsgebietes zwischen Sommerdellen- und Märkischer Straße haben zuletzt wiederholt auf die Missstände hingewiesen, wenn reichlich Abfall vor allem nach sonnigen Wochenenden neben den Müllboxen und auf den Wiesen verstreut herumliegt.
Müllboxen verbessern
Die Grünen unterstützten den SPD-Antrag, wie sich künftig was ändern soll: Noch mehr Infoschilder mit Verhaltensregeln sollen aufgestellt werden. Um die Zufahrt im Privat-Pkw auf den Berg zu blockieren, sollen weitere Steine und Sperren aufgestellt werden. Bei den vier gelben Müllbehältern, die die Bezirksvertretung vor zwei Jahren für 8000 Euro aufstellen ließ, solle der Einwurfbereich vergrößert werden. „Damit können die Besucher dann größere Mülltüten hineinwerfen und stellen sie nicht neben die Boxen“, meinte SPD-Fraktionsvorsitzender Wolfgang Rohmann. Er räumte ein: „Die Probleme sind sicherlich da, aber wir müssen wegen einiger Idioten nicht gleich ein Verbot aussprechen. Wir wollen in den nächsten ein bis zwei Jahren sehen, ob diese Maßnahmen helfen. Das ist die letzte Chance. Dann können wir ja ein Grillverbot aussprechen.“
Das sah auch Oliver Buschmann von den Grünen so. „Nicht alle benehmen sich daneben. Viele wollen ihren Müll vernünftig entsorgen, aber die Abfallbehälter sind dafür nicht geeignet.“
Hans-Josef Winkler (UWG/Freie Bürger) hatte vor der Abstimmung noch einmal deutlich gemacht, warum seine Fraktion ein Grillverbot fordert. „Es fällt natürlich schwer, so etwas zu verlangen. Aber es ist an der Zeit, hier endlich die Reißleine zu ziehen – besonders mit Blick auf die Bürger, die auf dem Monte Schlacko spazieren gehen oder joggen möchten, ohne dass reichlich Abfall neben den Müllbehältern oder auf den Wiesen herum liegt und mit viel Aufwand von der Stadt eingesammelt werden muss.“ Man habe seit Jahren versucht, hier gegenzusteuern, „doch es hat nicht geholfen“.
Thema Kunstrasen in Eppendorf
Ein ganz anderes Thema sorgte ebenfalls für Aufregung in der Bezirksvertretung: der neue Kunstrasen für den Sportplatz an der Engelsburger Straße in Eppendorf. Der Sportausschuss hat bereits für die rund 225.000 Euro teure, von der Sportverwaltung vorgeschlagene Anschaffung grünes Licht gegeben. Doch eine Pressemitteilung der WAT-Grünen, die sich erstmal gegen den neuen Kunstrasen aussprachen und dafür plädierten, die Möglichkeit eines Winterrasenplatzes zu prüfen, sorgte offenbar für große Irritationen. Nicht nur beim Fußballverein SW Eppendorf. Die Verwaltung hatte kurz vor der Sitzung zur allgemeinen Verwunderung ihre Vorlage zurückgezogen. Dabei beteuerte auch Olaf Krause (Grüne) in der Sitzungspause: „Wir sind für den neuen Kunstrasen in Eppendorf.“ Jetzt wollen alle Fraktionen in der nächsten Sitzung positiv darüber entscheiden.