Wattenscheid-Mitte. . Pflanzaktion des WAT-Craft-Teams mit Unterstützung der Nachbarn setzt bunte Akzente bei der Gestaltung. Ideenbörse hofft auf weitere Bewegung.
Die Hochstraße ist kein einfaches Pflaster für kreative Ansätze, aber seit Samstag ist es zumindest ein bisschen bunter geworden auf dem Stück zwischen Querstraße und Sedanstraße, vornehmlich vor dem Ladenlokal an der Hausnummer 72. Die Kübel tragen den Stempel „WAT Craft“ und zeigen, was sich selber machen lässt und wie sich auch diese Ecke beleben lässt, mit den Nachbarn und für sie.
Margeriten, Tagetes, Stockrosen, Zitronenmelisse, Schmetterlingsflieder und weitere Kräuter und Ziergräser haben sie „eingepottet“, die schlichten, aber dekorativen Kübel aus Dachlatten dazu vorab montiert. Pflanzsäcke sorgen dafür, dass das Erdsubstrat und das Gießwasser nicht gleich wieder auf dem Bürgersteig landen.
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Standortkarte für die Kübel
Die kritischen Geister, die sich über das rege Treiben wunderten, konnten hoffentlich beruhigt werden. Jan Bunse und Sophia Schambelon vom Team aus Urbanisten, Institut für Arbeit und Technik und Hochschule Bochum, hatten vor der Pflanz- und Deko-Aktion eine Standortkarte für die Kübel ins Rathaus geschickt und die Aufstellung durch das Tiefbauamt genehmigt bekommen.
Gemeinsam hoffen sie, auch nach Ende des auf drei Monate angelegten Projektes etwas für die Atmosphäre und das nachbarschaftliche Miteinander in diesem Kiez unternehmen zu können. „Vielleicht sogar noch zwei Jahre“, orakelt Jan Bunse. Eine weitere Förderung der Arbeit ist beantragt, aber die Bewilligung braucht so oder so noch Zeit. Aktionen, Diskussionen und die Zusammenarbeit mit lokalen Kulturschaffenden sind aber nach den ersten Erfahrungen in dem bis dahin leer stehenden Ladenlokal auch für die nächste Zeit noch ins Auge gefasst. Und mit der Privatinitiative „Mittendrin“ ist ein Partner bereits mit im Boot.
Andreas Löbbecke und Katja Salewski aus der unmittelbaren Nachbarschaft hatte die Pflanzaktion zur Gestaltung des Straßenabschnittes jedenfalls schon neugierig genug gemacht, um auch aktiv mit dabei zu sein.
„Ich bin hier groß geworden und wünsche mir schon unheimlich, dass sich wieder etwas in der Ecke tut“, erklärt Salewski dazu. Was hier alles geht, zeigt schon eine Standortkarte im Ladenlokal, die stattliche 55 Unternehmen und Betriebe in der Nachbarschaft auflistet.
Die Aushänge an der Scheibe geben dazu praktische Tipps für hoffentlich viele Passanten unter den Stichworten „Die selbstgemachte Stadt“ oder „Tauschen statt Wegwerfen“ für eine tatkräftige Belebung des Stadtquartiers.