Wattenscheid-Mitte. . Die Eine-Welt-Gruppe fordert, dass Stadt und Kirchen mehr Produkte aus dem Fairen Handel kaufen sollen. Dazu gab es eine Aktion in der City.

Nicht nur über Nachhaltigkeit und „fairen Handel“ reden, sondern auch aktiv dazu beitragen, dass diese Produkte aus der Dritten Welt verstärkt gekauft werden – das liegt der Wattenscheider Eine-Welt-Gruppe am Herzen. Dazu können vor allem große Einrichtungen beitragen, wie Kirchen und Städte.

„Besonders die Stadt Bochum als Fairtrade-Town muss hier viel mehr tun“, betont Gabriele Rebbe vom Wattenscheider Eine-Welt-Laden. „Bei der öffentlichen Beschaffung von Produkten sollte viel mehr Wert auf Nachhaltigkeit und fairen Handel gelegt werden“, sagt auch Mitstreiter Klaus-Jürgen Franke.

Nachhaltigkeit stärker berücksichtigen

Der heutige „Weltladentag“ weist darauf hin, dass auch öffentliche Beschaffer, wie Städte und Kirchen, beim Einkauf der Einhaltung von Arbeits- und Menschenrechten mehr Aufmerksamkeit widmen sollen.

Der Weltladen WAT bedauert, im neuen Einkaufsführer für Wattenscheid nicht berücksichtigt worden zu sein.

Verbraucherzentrale macht mit

Mit einem großen Bodenplakat macht die Eine-Welt-Gruppe Wattenscheid am Freitag in der Fußgängerzone auf ihr Anliegen aufmerksam. „Beim Einkauf müssen alle, Unternehmer und öffentliche Beschaffer (Stadt, Kirche), auf die Einhaltung von Arbeits- und Menschenrechten achten“, steht da unterem drauf. Viele Fußgänger auf der Oststraße lesen sich aufmerksam den Text durch. „Da ist was dran“, sagt Manuela Schmidtke (56).

Sie achte beim Einkauf von Kaffee, Tee, Bananen und Kleidung darauf, dass diese Sachen aus fairer Produktion stammen, um so die Produzenten in der Dritten Welt zu unterstützen und ihnen angemessene Preise zu zahlen. „Jeder einzelne Bürger kann dazu beitragen. Noch effektiver ist es allerdings, wenn Städte oder Kirchen sich als Großauftraggeber bei ihren Einkäufen danach richten.“

Viele Fußgänger schauten sich das Plakat genauer an.
Viele Fußgänger schauten sich das Plakat genauer an. © Gero Helm

Stelle bei der Stadt Bochum nicht besetzt

Gabriele Rebbe erklärt, dass es bei der Stadt Bochum eine halbe Stelle für nachhaltige Beschaffung gebe. „Doch diese ist seit geraumer Zeit nicht besetzt. Wir haben bei der Stadt schon mehrmals nachgefragt, wann die Stelle endlich besetzt wird, damit sich jemand gezielt um diese Anliegen kümmern kann.“ Die Palette bei „fair gehandelten“ Produkten reiche von Kaffee bis Arbeitsbekleidung.

Die Aktion des WAT-Weltladens wird von der Verbraucherzentrale Bochum unterstützt: Manuela Weber und Diane Bruners haben festgestellt, dass Großplakate auf der Straße die Aufmerksamkeit der Passanten auf sich ziehen und so eine rege Diskussion über das Thema ermöglichen.