Wattenscheid-Mitte. . 65 Künstler und Handwerker präsentieren bei „WAT kreativ“ ihre Produkte. Angebot reicht von Schmuck bis zum Bild. Aussteller loben die Lohnhalle.
Premiere am neuen Ort: Die bewährte Kunst- und Handwerkerbörse „WAT kreativ“ hat am Wochenende ihre 42. Auflage in der Alten Lohnhalle an der Lyrenstraße gefeiert. Nach vielen Jahren, in denen der Markt in der Stadthalle und ganz zu Anfang im Rathaus Wattenscheid stattgefunden hat, hat sich Bo-Marketing als Veranstalter für die Location untern Holland-Turm entschieden.
Dienstälteste Ausstellerin ist zum 40. Mal dabei
Die Kunstschaffenden, ob die, die schon seit Jahrzehnten ausstellen, als auch die, die am vergangenen Wochenende zum ersten Mal bei „WAT kreativ“ dabei waren, sind voll des Lobes. 65 Aussteller haben ihre Produkte bei „WAT kreativ“ präsentiert.
„Die Veranstaltung macht süchtig“
Evelore Schübbe (85) aus Herne hat sich zum 40. Mal beteiligt. Gemeinsam mit ihrer Freundin Erika Hartmann (72) bietet sie Blaudruck auf Textilien, Keramik oder auch selbst gemachte Marmelade an. „Die Lohnhalle ist viel freundlicher, heller, offener“, schwärmt Evelore Schübbe, dienstälteste Ausstellerin bei „WAT kreativ“, wofür sie auch am Sonntagnachmittag geehrt worden ist. Sie freut sich, dass „alle Stammkunden, die früher in die Stadthalle gekommen sind, uns jetzt hier besuchen“. Sie und die Freundin gestehen: „WAT kreativ muss sein, die Veranstaltung macht süchtig.“
„Wir sind mit diesem Gebäude in der Zeit angekommen“
Zum 16. Mal den Weg nach Wattenscheid gefunden hat Edel-Schmuck-Händlerin Hannelore Funke aus Aachen. Auch sie ist begeistert von der Lohnhalle als Ausstellungsgebäude. „Wir sind mit diesem Gebäude in der Zeit angekommen“, sagt sie.
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Viel mehr professionelle Veranstaltungen
Erstmals dabei ist Claudia Schütte, Foto-Designerin aus Bochum. Sie bannt Foto-Motive, sei es lokale Stadtansichten wie das Bermudadreieck, Steine, Blumen oder eine gemütlich gedeckte Tafel auf strapazierfähigen Stoff, der zum Rock, Kissenbezug oder zur Tasche weiterverarbeitet wird. „Die Lohnhalle ist großartig.“ Sie schlägt vor, dass „hier viel mehr professionelle Veranstaltungen stattfinden sollten“. Schütte stellt bisher regelmäßig beim Zeltfestival am Kemnader See aus. Präsentiert werden am neuen Ort somit auch neue Produkte. Aber auch Altbewährtes hat seinen Platz. Schmuck in allen Formen und Farben, Keramik, Nützliches aus Stoff, Holzhandwerk und Deko in allen denkbaren Varianten sind zu haben.
Industriekultur in Farbe
Mit ihrem Spinnrad und einem Wolle-Stand ist Monika Hasenauer aus Eppendorf vertreten. Sie kauft Rohwolle ein, färbt sie und spinnt sie selbst. Und bei „WAT kreativ“ vor den Augen des Publikums. Entspannt sitzt sie an ihrem Spinnrad und zeigt auf Wunsch, wie sie die Wolle verarbeitet. Zum ersten Mal macht der Maler Helmut Paulin aus Witten mit. Er präsentiert großformatige Ölgemälde alter Zechenanlagen, Industriekultur in Farbe. Als Vorlagen dienen ihm historische Schwarz-Weiß-Fotos. „Ich will, dass die Geschichte sichtbar bleibt“, sagt er. Um die Teilnahme beworben hat er sich, „weil die Ausstellung an einer alten Zeche unter einem Förderturm stattfindet“.
Betreiber zufrieden
Zufrieden mit der Händler- und Publikumsresonanz sind Mathieu Knepper, neuer Betreiber der Alten Lohnhalle, und Marie Lüno, Projektleiterin „WAT-kreativ“ bei Bochum Marketing. Knepper: „Die Besucher schätzen, dass sie sich gemütlich ins Bistro setzen können oder draußen am Grill einen Imbiss bekommen.“ Knepper hat die Alte Lohnhalle zum Jahresbeginn übernommen. Für ihn ist es die erste große öffentliche Veranstaltung. Marie Lüno schätzt den Standort. Ob sich die Lohnhalle auch künftig mit „WAT kreativ“ etablieren werde, „müssen wir später auswerten. Aber möglich wäre das schon.“