Wattenscheid-Mitte. . Das „Sicherheitsaudit zur städtebaulichen Kriminalprävention“ sieht Handlungsbedarf. In Wattenscheid-Mitte gibt es mehrere Problembereiche.

Seit dreieinhalb Jahren greift in Wattenscheid-Mitte das Förderprogramm „Soziale Stadt“. Es soll dazu beitragen, die Probleme in dem Stadtbezirk zu lösen. Es fördert Maßnahmen in zahlreichen Bereichen. Auch das Thema Sicherheit ist dabei ein Aspekt.

Thema in der Bezirksvertretung

Über Jahre haben viele Bürger kritisiert, sich in Wattenscheid-Mitte nicht mehr sicher zu fühlen. Die Stadt hat dazu eine Sicherheits-Bewertung in Auftrag gegeben, das Gutachten liegt jetzt vor und stand am Dienstag in der Bezirksvertretung auf der Tagesordnung. Doch die Politik hat den Punkt auf die nächste Sitzung verschoben – obwohl die Referentin des beauftragten Büros „barrio novo“ ebenso wie ein Vertreter der Polizei in der Sitzung waren. Man brauche noch Zeit, um das 200 Seiten starke „Sicherheitsaudit zur städtebaulichen Kriminalprävention“ durchzulesen, hieß es aus den Fraktionen.

Handlungsbedarf liegt vor

Das Audit wurde schon im Oktober 2015 in Auftrag gegeben. „Anlass war der von der Polizei festgestellte Handlungsbedarf“, heißt es in der Verwaltungsvorlage. „Die sozialökonomische und demographische Entwicklung, wie die Armutsentwicklung und der erhöhte Senioren- und Jugendquotient, machen eine offensive Auseinandersetzung mit Sicherheitsaspekten im Stadtteil erforderlich.“ Was offenbar über viele Jahre vernachlässigt worden ist. „Sicher zu leben und zu wohnen ist Bestandteil der Lebens- und Standortqualität“, heißt es deutlich in dem Bericht.

Zahl der Einbrüche über dem Durchschnitt

Die Wohnungseinbrüche im Untersuchungszeitraum lägen statistisch leicht über dem gesamtstädtischen Bochumer Durchschnitt. „Sachbeschädigungen, wie Graffiti-Delikte, sind in Wattenscheid-Mitte häufig an Gebäudefassaden zu finden. Auch andere Sachbeschädigungen ereignen sich verteilt über das gesamte Gebiet ohne erkennbare Schwerpunktbereiche. Die Delikte ereignen sich sowohl tagsüber als auch nach 18 Uhr und in den späten Abendstunden“.

Weiter heißt es im Bericht: „Im gesamten Innenstadtbereich von Wattenscheid und am Alten Markt ereignen sich zahlreiche Straßenkriminalitätsdelikte im Verlaufe des Tages und der Abendstunden. Zudem ereignen sich hier zahlreiche Ordnungsstörungen. Darunter auch zahlreiche Verstöße durch fahrende und falschparkende Pkw.“

>>> Probleme auch auf dem August-Bebel-Platz

Der August-Bebel-Platz sei ebenfalls ein Hotspot durch Ordnungsstörungen (Falschparken, Littering, Anmache) auf Grund seiner Nutzungen und Verkehrsanbindung. Und weiter: „Hinweise auf Anmache werden mit großer Wahrscheinlichkeit selten zur Anzeige gebracht. Junge Mädchen äußern sich in Interviews zu dem Thema, welches ernstgenommen werden sollte (Dunkelfeld).“