Wattenscheid/Bochum. . Der Weltladen Wattenscheid sucht weitere Kooperationspartner für sein neues Projekt. Verkauft werden Produkte aus dem „Fairen Handel“.

Bei der diesjährigen „Fairen Woche“ rückt der Weltladen Wattenscheid das Thema Gleichberechtigung und Gleichstellung von Frauen in den Mittelpunkt – und will die Gelegenheit nutzen, nicht nur globale, sondern auch lokale Projekte voran zu bringen. So läuft seit einem halben Jahr eine gute Zusammenarbeit mit Claudia Friedrichs, Leiterin der Katholischen Familienbildungsstätte in Bochum.

Dort hatte der Weltladen im letzten Jahr eine Karton-Ausstellung zu den UN-Nachhaltigkeitszielen organisiert. Im Anschluss wurde ein neues Projekt eröffnet, um im Fbs-Haus am Bergbaumuseum Produkte aus dem „Fairen Handel“ anzubieten: Im Foyer steht seitdem ein Verkaufsstand, der gefüllt ist mit fair gehandelten Waren – das reicht von Kaffee über Tee bis Schokolade.

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Männerbestimmte Strukturen

„Im Mittelpunkt der ,Fairen Woche’ stehen natürlich die Länder der so genannten Dritten Welt. Denn in den dort meist absolut männerbestimmten Strukturen schauen wir auf die Frauen, die sich trotz aller Widerstände ihren Platz erkämpft haben und jetzt als erfolgreiche Handwerkerinnen oder Bäuerinnen zu unseren Handelspartnern gehören“, erklären Gabriele Rebbe und Klaus-Jürgen Franke. Der Weltladen verstärke in diesem Jahr aber auch die Kontakte zu den Kooperationspartnerinnen vor Ort, die sich in Wattenscheid und Bochum für und im „fairen Handel“ besonders engagieren.

Jeder Fbs-Besucher kann im Haus am Bergbaumuseum einen kleinen Einkauf tätigen und das Geld dafür dann in eine Spardose werfen. Eine Verkäuferin oder einen Verkäufer gibt es nicht. Also keine Kontrolle, ob der Betrag auch stimmt. „Bisher funktioniert das Projekt prima, die Kunden sind ehrlich und werfen das Geld in die Sparbüchse“, resümieren Rebbe und Franke.

Mehrere tausend Kursteilnehmer

Das Weltladen-Team freue sich darüber, auf diese Weise neue und zahlreiche Kundschaft zu erreichen, schließlich besuchen jährlich mehrere tausend Kursteilnehmer die Fbs am Bergbaumuseum. „Und so können wir als Familienbildungsstätte und unsere Besucher einen kleinen aber sinnvollen Beitrag zu mehr Gerechtigkeit und Solidarität auf dieser Welt leisten“, erläutert Claudia Friedrichs den Hintergrund der Aktion.

Gabriele Rebbe und Klaus-Jürgen Franke vom Wattenscheider Weltladen hoffen nun, dass sich bei ihnen weitere Einrichtungen wie Kindergärten, Vereine oder Läden melden, um an diesem Selbstbedienungsprojekt teilzunehmen. „Damit wollen wir versuchen, viele Bürger für unsere Produkte aus dem Fairen Handel zu gewinnen.“