Günnigfeld. . Mit dem Neubau am Beisenkamp wollen VBW und Stadt das Quartier entwickeln. Die Nachbarn sehen Probleme durch das Grundwasser und den Verkehr.
Der Spagat zwischen gestern und morgen machte es deutlich: Aus dem Jahre 1906 stammte das erste Pflegeheim in Wattenscheid. Am Beisenkamp soll nun auf dem alten Grundriss des abgerissenen Gebäudes ein neues Zentrum mit 80 stationären Plätzen und zwölf für die ambulante Kurzzeitpflege entstehen. Dies und die Entwicklung des gesamten Viertels war Thema eines Info-Abends der CDU-Ortsunion.
Nicht allein das Entstehungsdatum der alten Anlage macht deutlich, dass die SBO, die GmbH für Seniorenreinrichtungen der Stadt Bochum, gemeinsam mit der VBW Bauen und Wohnen hier andere, neue Wege einschlagen will. „Hausgemeinschaftliche Betreuung“ lautet das Konzept.
Bewohner wohnen in Einzelzimmern
Die Bewohner des neuen Hauses werden in Einzelzimmern wohnen und in Gruppen von etwa 14 betreut.
„Das ermöglicht eine Entwicklung des gesamten Quartiers“, erklärte SBO-Geschäftsführer Frank Drolshagen, „die Menschen bleiben im Stadtteil und können die Leistungen des Hauses nutzen, ob stationär oder ambulant.“
So soll etwa allein das geplante Café wie auch der große Garten einer der „Begegnungspunkte“ im Bereich Beisenkamp werden. Konzipiert ist es bewusst zur Straßenfront, um auch für einen wirtschaftlichen Betrieb ausreichend Besucher anzuziehen, aber mit einer Terrasse nach hinten in den Komplex, um Rückzugsmöglichkeiten zu bieten.
150 Wohnungen sollen gebaut werden
Ein gutes Jahr Verzögerung war dem Verfahren aus formalen Gründen entstanden, bis die VBW als Partner im dritten Anlauf gewonnen wurde.
Für die Wohnbebauung auf dem restlichen Gelände habe das Berliner Architektenbüro, für das Patrick Panner an diesem Abend sprach, nach vermietbaren, passenden und nachhaltigen Planungen gesucht. Die VBW, so kalkulierte deren Sprecher Oliver Tollkötter, will nach und nach 150 Wohnungen bauen, 25 als Eigentum.
Über 50 Millionen Euro insgesamt
Die Gesamtmaßnahme soll ein Volumen von über 50 Millionen Euro mit dem Seniorenzentrum umfassen.
Volles Haus beim Info-Abend der CDU
Überrascht zeigte sich CDU-Ratsmitglied Hans Henneke vom Echo auf die Ankündigung des Info-Abends im Haus Langensiepen an der Hüller Straße: Es herrschte volles Haus trotz Handball-WM.
Dass die Parkplatznot noch einmal Thema wird, erlebte er selbst und fand „mit Glück“ einen Stellplatz in der Einfahrt.
Die zahlreichen Gäste des Info-Abends der CDU Günnigfeld/Südfeldmark hakten bei zwei Aspekten nach. Das jetzt schon rege Verkehrsaufkommen, damit die Stellplätze, und die schwierige Grundwassersituation an diesem tiefsten Punkt der Umgebung sollen besonders beachtet werden.
Drolshagen und CDU-Ratsmitglied Hans Henneke wollen diese Themen gesondert vorstellen. Damit könnte auch ein Kreisverkehr noch einmal diskutiert werden.