Mitte. . In der Fußgängerzone wird nach wie vor wild geparkt. Bezirksvertretung erwartet in der September-Sitzung dazu von der Verwaltung ein Konzept.

Das „unsoziale Parkverhalten zahlreicher Mitbürger“ beschäftigt die Bezirksvertretung (BV) weiterhin. So formuliert es die BV in ihrer Beschlussvorlage zum Thema „permanente Parkverstöße in der Innenstadt“. „An der Situation hat sich nichts geändert“, so Bezirksbürgermeister Manfred Molszich gestern. „Es ist eher noch schlimmer geworden.“

Parksituation im Dezember unter die Lupe genommen

Im Dezember vergangenen Jahres haben auf Einladung von Molszich Ordnungs- und Straßenverkehrsamt samt Polizei die Parksituation in der City unter die Lupe genommen und festgestellt, dass in sämtlichen Eingangsbereichen zur Fußgängerzone dreist geparkt oder sogar unerlaubt durchgefahren wird.

Die Bezirksvertretung will Fakten schaffen, denn „hier ist Abhilfe dringend nötig“. Molszich sieht als wirkungsvolles Instrument das „rigorose Aufstellen von Pollern.“ Und: „Ordnungs- und Straßenverkehrsamt machen im Rahmen ihrer Personalstärke schon, was sie können. Aber trotzdem parken die Autofahrer wie sie wollen.“

Ein Auto belegt oft zwei Plätze

Nicht nur das unerlaubte Parken in der City stößt der Polizei auf. Wattenscheids Wachleiter Peter Stephan kritisiert das Verhalten „so mancher Autofahrer“ auch auf den Zufahrtsstraßen im Innenstadtbereich. Etwa auf der Bahnhofstraße. Stephan nennt ein Beispiel: „Dort, im Bereich des Ehrenmals, sind die Parkplätze sowieso begrenzt. Doch gibt es genug Leute, die, wenn möglich, für ihr Auto gleich zwei Plätze nutzen. Viele rangieren auf zehn Metern Länge so lange, bis ihr Auto in der Mitte steht und vorne und hinten viel Abstand zum davor- oder dahinterstehenden Auto ist. Sie blockieren damit gleich zwei Plätze.“ Ein weiteres Thema, so Stephan: „Es fahren auch immer noch Radler durch die Fußgängerzone.“

Speziell im Bereich des Brunnens am August-Bebel-Platz. Molszich: „Die Leute fahren am Grill-Imbiss von der Friedrich-Ebert-Straße aus in die Fußgängerzone rein und an der anderen Seite, hin zur Hochstraße, wieder raus. Das muss sich ändern.“

Peter Stephan, Leiter der Polizeiwache Wattenscheid, bestätigt: „Dieser Bereich um den Brunnen ist besonders frequentiert. Manche Bürger machen sich nicht die Mühe, den 150 Meter entfernt liegenden Parkplatz am Bebel-Platz zu nutzen.“ Die Polizei verhänge hier auch gelegentlich Knöllchen, „was aber auch wenig ändert“, so Wachleiter Stephan. „Dort, wo die Zugänge zur Fußgängerzone breit sind, fahren die Autofahrer hinein – und wieder ‘raus.“

Die Polizei hält einen Autofahrer an, der in die Fußgängerzone fahren will.
Die Polizei hält einen Autofahrer an, der in die Fußgängerzone fahren will. © Pollkläsener/Archiv

Die Bezirksvertretung hat beschlossen, dass „im Rahmen von Versuchen das Einfahren in die Fußgängerzone durch temporäre Einbauten erschwert werden soll. Dies kann z.B. mit Werbeträgern erfolgen, die die Fahrbahn verengen.“ Auf der Weststraße liege die Grenze zur Fußgängerzone derzeit am Wendekreis. Daran anschließend, in Richtung Alter Markt, sind einige Pflasterungen vorhanden, die den Eindruck von Parkplätzen erwecken. Um diese tatsächlich nutzen zu können, kann die Widmung verändert werden. Die somit neu angelegten Parkplätze könnten gebührenpflichtig und mit Parkscheinautomaten bewirtschaftet werden.

Politik fordert mehr Personal für Kontrollen

„Als besonders dringend“ sieht die Bezirksvertretung, den Personalbestand für die Überwachung des ruhenden Verkehrs merklich aufzustocken, „damit es nicht nur bei Regelungen bleibt, sondern auch Vollzugsdefizite abgebaut werden.“ Hierzu hat die BV von der Verwaltung erfahren, dass es vorgesehen sei, den Außendienst der Verkehrsüberwachung noch in diesem Jahr um vier Vollzeitstellen aufzustocken.

Zur nächsten BV-Sitzung am 18. September soll die Verwaltung konkrete Pläne bzw. Konzepte vorlegen, wie das „wilde Parken“ künftig vermieden werden kann.