Bezirksbürgermeister ist mit Verwaltung und Polizei am Wochenmarkttag unterwegs in der Innenstadt. Es werden ständig Verwarnungen verhängt.

Fußgängerzone heißt im Klartext – eine Zone für die Fußgänger. Dass viele Autofahrer diese Bereiche in der City auch gern als Parkplätze benutzen, ist in Wattenscheid nichts Neues. Parkverstöße an allen Zugängen der Fußgängerzone sind die Regel. Das sieht das Wattenscheider Rathaus – sowohl der Bezirksbürgermeister, die Politik als auch die Verwaltung – nicht gerne. Schon im September hieß es, dass das Straßenverkehrsamt entsprechende Gegenmaßnahmen ergreifen soll.

Parkverstoß am Brunnen des August-Bebel-Platzes.
Parkverstoß am Brunnen des August-Bebel-Platzes. © Klaus Pollkläsener

Experten-Rundgang

Gestern nun trafen sich auf Einladung von Bezirksbürgermeister Manfred Molszich der WAT-Verwaltungsstellenchef Karlheinz Kayhs, die Polizei mit dem neuen Wachleiter Peter Stephan und dem Straßenverkehrsamt, hier Abteilungsleiter Andreas Gesche und seinen Kollegen. Ausgangspunkt: Altes Rathaus, Old Wattsche. Neuralgische Orte, die als Parkflächen aber auch als Durchfahrtstrecken genutzt werden sind der Bereich Old Wattsche/Altes Rathaus, Hagenstraße/Alter Markt, Weststraße/Kirchenburg/Alter Markt, Auf der Papenburg/Alter Markt, Saarlandstraße/Oststraße, Freiheitstraße/Oststraße, Westenfelder Straße und August-Bebel-Platz. Von diesen Straßen und Plätzen aus bestehen Zugänge in die Fußgängerzone: regelrechte „Scheunentore“, wie Molszich und Gesche es formulieren.

© Klaus Pollkläsener

„Ganz schön dreist“

All diese Zugänge haben die Experten gestern, am Wochenmarkttag, gemeinsam unter die Lupe genommen. Und festgestellt, dass „ganz schön dreist geparkt wird.“ Und: „Da schreckt wohl auch Polizeipräsenz nicht ab.“ Vor der Apotheke Alter Markt stand ein geparktes Auto, offensichtlich wollten der Fahrer auf dem Markt einkaufen. Genau so geht es auch in den Bereichen der anderen Fußgängerzonen-Zugänge zu, sei es an der Westenfelder- oder der Saarlandstraße.

Falsches Parken trotz regelmäßiger Kontrollen

Um die permanenten Parkverstöße ging es im Sommer auch in der Bezirksvertretung.

Laut Verwaltung sind Verstöße auch festzustellen, wenn die Bereiche kontrolliert werden. Die Parkdisziplin in der Gesamtstadt lasse zu wünschen übrig, weshalb pro Jahr rund 90 000 bis 100 000 Verwarnungen ausgesprochen werden müssen.

Anlieferzeiten

Laut Andreas Gesche, Straßenverkehrsamt, „dürfen Lkw in der Zeit von abends 21 Uhr bis morgens um 11 Uhr die Geschäfte mit Waren beliefern.“ Und: „In der Zeit dazwischen allerdings nicht!“ Molszich hat unlängst „einen riesigen Lieferwagen nachmittags um 15 Uhr im Bereich Papenburg/Alter Markt gesehen. Und abends wird gern im Affentempo vor dem Kolpinghaus Saarlandstraße in die Fußgängerzone hinein gefahren.“

Gesche: „Das Straßenverkehrsamt ist zuständig für den ruhenden Verkehr. Abgeschleppt wird nur, wenn durch die Wagen eine Behinderung besteht.“ Doch werden Verwarnungen verhängt.

Ideen entwickeln

Es gelte aber auch, Ideen zu entwickeln, die allen Verkehrsteilnehmern, sowohl den Lieferwagen als auch den Autofahrern und besonders den Fußgängern, helfen. Molszich: „Wenn der Wohnkomplex an der Voedestraße fertig ist, kann überlegt werden, ob die Freiheitsstraße als Einbahnstraße in Richtung Old Wattsche und Friedrich-Ebert-Straße umgenutzt werden könnte. Aber erst dann!“

Zeitnahe und effektive Lösungen gegen das wilde Parken könnten Poller im Bereich der jeweiligen Zugänge sein. Darüber will sich die Bezirksvertretung konkrete Gedanken machen.