Höntrop. . Erste Bürgerversammlung zu den Baumfällungen am Zeppelindamm war sehr gut besucht. Nachbarn streben eine Vereinsgründung und mögliche Klage an.

Der Wind bläst der Stadtverwaltung nicht nur bildlich ins Gesicht, die Rodungen entlang des Zeppelindamms empören die Nachbarn. Sie wollen einen Verein gründen, und ihren Widerstand mit Unterstützung eines Anwaltes so verstärken. Über 60 Interessierte trafen sich bei einer ersten Informationsveranstaltung in der Grill-Akademie Ruhr an der Zollstraße.

Beschwerde per Gemeindeordnung

Aus der Bürgerinitiative vom Stiepeler Haarmannsbusch kam die Anregung, eine Beschwerde gemäß Paragraf 24 der Gemeindeordnung einzulegen.

Auch könne man als Betroffene die Kommunalaufsicht bei der Bezirksregierung in Arnsberg einschalten und sich an den Petitionsausschuss im Landtag Düsseldorf wenden.

2005 ähnliche Aktion

Volker Müller, mit Tobias Danappel einer der Initiatoren und selbst Anwohner, schickte voraus, dass 2005 schon eine „ähnlich beispiellose Rodungsaktion“ geschehen sei. Allein dadurch, dass in Bochum Fahrverbote wegen der Belastung durch Feinstaub drohten, sei ein solches Vorgehen nicht hinzunehmen. Ebenso widersinnig sei es, nicht nur sturmgefährdete und kranke Bäume zu fällen, sondern sogar überwiegend gesunde.

Bei der Bürgerversammlung ergriff auch Anwohnerin Annkathrin Grabe-Brüseke (links) das Wort.
Bei der Bürgerversammlung ergriff auch Anwohnerin Annkathrin Grabe-Brüseke (links) das Wort. © Gero Helm

Straßengrün nicht gepflegt

Die Initiative der Anwohner soll zunächst dahin gehen, weitere Fällmaßnahmen zu verhindern; im Moment ruhen die Arbeiten, und die Maschinen wurden abgezogen. Außerdem müsse mindestens in dem Umfang nachgepflanzt werden, wie gefällt wurde. Entsetzt angesichts des Umfangs kritisierten die Besucher einhellig, dass eine nachhaltige Pflege des Straßengrüns ausgeblieben sei, und dass vor allem kein Konzept bei der Stadtverwaltung und der Forstabteilung erkennbar sei.

Erinnert wurde in diesem Zusammenhang auch an die Fällaktion am Südpark vor wenigen Jahren.

Josef Winkler, als Anwohner gekommen, ist auch Mitglied der Bezirksvertretung für die UWG und lud die Versammlungsteilnehmer ein. zur Sitzung des Umweltausschusses zu kommen. Für Donnerstag, 8. November, um 15 Uhr im Kleinen Sitzungssaal des Bochumer Rathauses, habe die Verwaltung eine mündliche Erklärung zu den Sachverhalten und dem weiteren Vorgehen angekündigt.