Höntrop. . Die Mitteilung der Stadt über Rodungen wurde von Politikern protestlos zur Kenntnis genommen. Grüne lehnen Sträucher als Ersatzpflanzungen ab.

Die Abholzungen im Landschaftsschutzgebiet am Zeppelindamm schlagen hohe Wellen. Die Stadt hat damit begonnen, einen etwa zwölf Meter breiten Baumstreifen mit einer Fläche von 0,5 Hektar auf dieser viel befahrenen Straße zu fällen. Begründet wird dies mit Sturmschäden an einigen der Bäume dieses Teils des Stadtwaldes. Doch auch gesunde sollen gerodet werden, weil ihnen bei Ausdünnen des Waldes die Widerstandskraft gegen Stürme fehlen würde. Die Reaktionen: Entsetzen und Unverständnis.

So hat Sebastian Pewny von der Grünen-Fraktion, stellvertretender Vorsitzender im Umweltausschuss, die Verwaltung heftig kritisiert. Auf Anfrage betont er: „Die Verwaltung schafft mit dieser Aktion – zumal in den Herbstferien – vollendete Tatsachen, ohne die Gremien zu beteiligen. Und das mit einer Eile, die besorgniserregend ist.“

Mitteilung der Verwaltung

In der letzten Sitzung des Fachausschusses gab es eine Mitteilung der Verwaltung über „Fällungen im öffentlichen Raum im Winterhalbjahr 2018/2019“, die der Ausschuss für Umwelt und Naturschutz zur Kenntnis nahm. „Dabei ging es offenbar um einzelne Bäume, die weg sollten, um den verbleibenden Platz zu schaffen. Von einem Kahlschlag, wie er jetzt am Zeppelindamm passiert, war nicht die Rede. Das wäre sonst nicht so durchgegangen.“

Pewny will in der Sitzung des Gremiums am 8. November das Thema noch einmal auf die Tagesordnung bringen. „Ich werde eine Anfrage stellen mit dem Hinweis, dass das jetzige Procedere so nicht funktioniert.“ Auch die von der Stadt angekündigten Ersatzpflanzungen mit lediglich kleinen Gehölzen und Buschwerk statt neuer großer Bäume empören Pewny. „Da ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Ersatzpflanzungen sind politische Entscheidungen.“

Straßenseite wird weiter gerodet

Die Anwohner am Zeppelindamm wollen sich gegen einen weiteren Kahlschlag der Baumallee an ihren Grundstücken wehren. Anlieger, Tobias Dannappel, kritisiert zudem: „Auf derselben Straßenseite, die jetzt gefällt wird, soll im nächsten Jahr weiter abgeholzt werden auf der Gesamtlänge zwischen der Fußgängerbrücke an der Varenholzstraße bis zur Hem-Tankstelle.“ Er und seine Nachbarn fürchten, dass langfristig der gesamte Zeppelindamm einen Kahlschlag erleben wird.

Auch auf waz.de schlägt das Thema hohe Wellen. Die Gemüter erhitzen sich, etwa über „diese Präventionsmaßnahme zum Schutz des Autoverkehrs“. Sturmschäden und Klimawandel als Begründung der Stadt für die Abholzungen ziehen viele in Zweifel.