Wattenscheid-Mitte. . Hans Meinert zeigt seine Werke in der Kirche in Wattenscheid. Die Gemeinde räumt der Kunst viel Platz ein. Bilder erzeugen „Das große Staunen“.
Vier Mal im Jahr öffnet sich die Friedenskirche Künstlern aus der Region. Ab Sonntag (28.) zeigt Hans Meinert im Kirchenraum einen Auszug seiner Arbeiten. Für ihn ist es das vierte Mal: Stets unter religiösen und biblischen Motti stehen seine Bilder, seien es „besondere Frauen aus dem alten Testament“, „Der Prophet“ von Khalil Gibran und „Lady Madonna“, eine Hommage an den Menschen Maria.
Bilder hängen bis Mitte Januar in der Kirche
Die Ausstellung „Das große Staunen“ eröffnet Pfarrerin Monika Vogt am Sonntag, 28. Oktober, ab 18 Uhr, der Künstler Hans Meinert ist anwesend. Musikalisch gestaltet wird der Abend von Detlev Bahr (Orgel) sowie Anne Söffker und Timo Herdlitschka (Horn).
Die Bilder hängen bis zum 15. Januar in der Friedenskirche.
Der Mensch steht im Mittelpunkt
Diesmal widmet er sich nichts Geringerem als der Schöpfungsgeschichte. „Das große Staunen“ ist die Ausstellung überschrieben. Meinert malt stets gegenständlich und „sehr realistisch“, stellt den Menschen in den Mittelpunkt seines Schaffens. „Diesmal habe ich die Figuren vereinfacht zugunsten der Aussagekraft der Farbe.“ Er verwendete für die 17 Bilder Ölpastellkreide, die eine eigene Strahlkraft auf die Leinwand bringt.
Im Kirchenvorraum zeigt Künstler 15 Kleinformate
Der 79-Jährige bezeichnet sich selbst als religiös, sind es seine Bilder nicht ausschließlich. Im Vorraum der Kirche zeigt er 15 Kleinformate anderer Themen. Auch bei denen geht es um den Menschen, in Leid, in Freude, im Alter, Hoffnung und Geborgenheit. Er malt seit seiner Kindheit. Eine Leidenschaft, die ihn auch während seiner Tätigkeit als selbstständiger Werbegrafiker nicht los ließ. Erst im Alter von 75 Jahren meldete er sein Gewerbe ab.
Meinert ist gebürtiger Günnigfelder, hat seine Lehre bei Oeben&Thoben gemacht. 1964 zog es ihn nach Süddeutschland, zunächst nach Ravenburg, später in die Nachbarstadt Weingarten nahe am Bodensee, wo er bis heute lebt. Die 600-Kilometer-Strecke nahm er jetzt für die Ausstellung in Kauf, aber auch, weil hier noch ein Großteil seiner Verwandtschaft lebt. „Wir planen fürs Wochenende ein großes Familienfest.“
„Musik und Wort“ in loser Folge fortsetzen
Monika Vogt ist seit 1995 Pfarrerin, der die Ausstellungen in der Friedenskirche am Herzen liegen. „Wir verknüpfen eine Vernissage immer mit einem Gottesdienst.“ Damit will sie die Kirche öffnen, auch für Alltagsthemen und menschliche Erfahrungen. Das gilt insbesondere für die Abendgottesdienste an jedem vierten Sonntag im Monat.
Um Kultur und Kunst geht es auch bei der neuen Reihe „Musik und Wort“, deren Auftakt Ende September stattfand. Die Lyrikerin Gabriele Franke las aus ihren Gedichten, begleitet von Detlev Bahr an der Orgel. „Es handelt sich um Abende, bei denen Literatur und Musik im Mittelpunkt stehen. Die Reihe wollen wir in loser Folge fortsetzen“, sagt die Pfarrerin. Ein neuer Termin steht indes noch nicht fest.
Dieter Gens hat Hans Meinert diesmal als ausstellenden Künstler vermittelt. Er leitet die Gemeindegruppe „Forum Friedenskirche“, ein sechsköpfiges Team, das sich vorrangig um die Aufwertung des Gebäudes kümmert. Aber auch die Kunst liegt ihm am Herzen: „Der Weingärtner in Wattenscheid – eine fruchtbare Symbiose.“