Wattenscheid. . Gisela Collenburg eröffnet die Ausstellung „Farbe ist meine Sprache“ in der Friedenskirche Wattenscheid. 35 großformatige Werke zieren die Wände.

Dunkle Farben, unruhige Strukturen: Beschleunigung. Daneben präsentiert sich ein hell gehaltenes Werk mit sanften Formen: Entschleunigung. Gisela Collenburg bemüht Gegensätzliches, schafft so Abwechslung und Bewegung und weist damit immer auf die aktuelle, häufig zu stressige Zeit hin. Auch die Situation von Geflüchteten verarbeitet die Wattenscheider Künstlerin auf ihre Art: „Ich habe mir viele Gedanken gemacht, wie sich die Menschen hier zurechtfinden. Das Augenmerk habe ich auf die hiesigen Lichtreflexionen gelegt.“

„Kopf, Herz, Hand, los“

„Farbe ist meine Sprache“, sagt Collenburg und betitelt so auch ihre Ausstellung, die am Sonntag, 22. April, in der Friedenskirche eröffnet wird. Dass die Malerei für die Künstlerin auch Lebenselixier ist, verbleibt nicht als leere Worthülse, Collenburg zeigt ihre Leidenschaft: „Ich bin keine, die ihre Bilder über Schichten aufbaut. Kopf, Herz, Hand, los“, beschreibt sie ihre Arbeitsweise und klatscht zur Bestätigung in die Hände.

„78er“ sorgen für Kreativität

Ihre Vita stützt diese Umtriebigkeit. Nach einem Studium der Malerei und Grafik an der Ruhr-Universität Bochum schuf sich Collenburg mit Ausstellungen und auch Workshops einen Namen über die Grenzen Wattenscheids hinaus. Fraglos bleibt ihr Wirken eng mit der Alten Freiheit verbunden: „Ich bezeichne uns immer als die ,78er’. Mit unseren Ateliers haben wir in den 80er Jahren Farbe nach Wattenscheid gebracht und ich hoffe, das bleibt auch so“, blickt das Gründungsmitglied des Kunstkreises Wattenscheid gleichzeitig auf Historie und Zukunft.

Kirche und Kunst vereint.
Kirche und Kunst vereint. © Svenja Hanusch

Atelier unterm Dach

In ihrem kreativen Zentrum in Eppendorf entstehen die vielen Bilder, die sie nun einmal mehr in der Friedenskirche präsentieren wird: „In meinem Atelier unter dem Dach kann ich mich ausbreiten, bin dem Himmel sehr nahe“, erzählt sie: „Dort weiß ich nie, was passiert.“

Ihre Werke und ihre Art motivieren, befindet auch Pfarrerin Monika Vogt: „Man sieht sofort, dass sie die Leute mitnimmt. Schon beim Aufhängen sind alle begeistert von den Farben.“ Zentrale Inhalte der Ausstellung sind Kommunikation, eine neue Wahrnehmung und der ein oder andere Denkanstoß zum Umgang mit Mitmenschen und der Welt.

Die Öffnungszeiten der kostenlosen Ausstellung

Die Ausstellung wird bis Mitte Juli in der Friedenskirche (Hochstraße 2) kostenlos zu besichtigen sein.

Öffnungszeiten: dienstags 10 bis 12 Uhr, freitags 10 bis 12 Uhr und 16 bis 18 Uhr sowie samstags 11 bis 13 Uhr. Zusätzlich kann besichtigt werden, wenn die Kirche für Veranstaltungen und Gottesdienste geöffnet ist.

Abendgottesdienst nimmt Thematiken auf

Themen, die auch im Abendgottesdienst am Sonntag (18 Uhr) aufgenommen werden. Dieser wurde von einem kleinen Team vorbereitet und verspricht Vielseitigkeit sowie eine Aktion zum Beteiligen. Daran schließt sich die Vernissage mit Empfang, Einführung in die Ausstellung und der Möglichkeit zum Gespräch mit Künstlerin Collenburg an.