Wattenscheid-Höntrop. Entertainer Anton Klopotek verspricht einen einmaligen Auftritt in Wattenscheid. Der Kult-Hausmeister reist dabei in die Bergbau-Vergangenheit.
Der Hausmeister hat noch nicht genug: Anton Klopotek meint, „da geht noch wat“ und schüttelt exklusiv für die Wattenscheider ein dreistündiges Solo-Programm aus seiner Schiebermütze. Schlager, Humor und „Dönekes“ frei nach Kohlenpottschnauze sollen die Besucher des Kolpinghauses Höntrop am 10. November mit auf eine Reise in die Vergangenheit des Ruhrgebiets der 60er und 70er nehmen – und unter Tage.
1000 Meter geht’s abwärts. Eine „audiovisuelle Grubenfahrt“ ist das Grundgerüst der neuen Show, stilecht mit ‘ner Prise Schnupftabak. In der Tiefe des Stollens wird Klopotek munter, erzählt „vonne Maloche, die Blagen und seine Else“, singt Lieder über die Region: „Der rote Faden des Programms steht seit 15 Jahren. Ich verjünge es durch aktuelle Songs, neue Elemente kommen hinzu, ältere Gags fallen raus“, beschreibt Wolfgang Arnold, wie er seinen Kult-Charakter Klopotek lebendig hält. „Die Figur hat keine Altersgrenze.“
70 prozent Sänger, 30 Prozent Komödiant
Der Entertainer Arnold sieht sich selbst zu „70 Prozent als Sänger und 30 Prozent als Komödiant – oder 60/40“. Seit 40 Jahren steht er auf der Bühne, hat früh Schlager gesungen und die Übergänge zwischen seinen Liedern humoristisch gestaltet. Mit dem Älterwerden habe sich dann etwas geändert, sagt Arnold: „Ich habe mich gefragt, wie es weiter geht.“ Und er befindet: „Die Ruhrgebietsschiene ist eine Lücke, die ich in dieser Form alleine fülle.“
Karten sind bereits im Vorverkauf erhältlich
Der Vorverkauf läuft bereits. Karten gibt es für 15 Euro im Kolpinghaus Höntrop, Wattenscheider Hellweg 76, während der Öffnungszeiten der Gaststätte (Tel. 02327/83 80 64 6) oder bei Manager Fred Zabel unter Tel. 0178/56 11 13 5.
An der Abendkasse kostet der Eintritt am 10. November (Samstag) 18 Euro. Einlass ist bereits ab 17 Uhr, um vorher in Ruhe essen zu können. Die dreistündige Show beginnt um 19 Uhr.
Sechs Alben mit 70 Ruhrpottschlagern hat er in seiner Karriere zu Tage gefördert – Tendenz steigend. Und der gebürtige Herner und heutige Wattenscheider weiß, wovon er singt und spricht: „Auf Zeche Shamrock in Wanne-Eickel habe ich meinen Knappenbrief gemacht, bin danach noch ein paar Jahre eingefahren. Irgendwann wurde es mir aber zu dunkel“, so Arnold launisch.
Erst Maurer, dann Industriekaufmann
Einer Maurer-Ausbildung folgte eine zum Industriekaufmann, er kam mit der Musikbranche in Berührung: „Ich habe Ton- und Filmstudios geplant und gebaut, so die Leute der Szene kennengelernt – Peter Maffay, Dieter Bohlen und auch Rio Reiser.“
Der Heimat ist er immer verbunden geblieben. Hausmeister Klopotek singt „In Wattenscheid da geht dat allet“ und, klar, „Das Steigerlied“. Den typischen „Ruhri“ kann er sowieso – auch beschreiben: „Freundlichkeit, Herzlichkeit – und etwas redefaul“, witzelt Arnold, wechselt in die Rolle seiner Kunstfigur und liefert einen typisch knappen Dialog: „Wie is? Muss!“ Wieder Arnold: „Es sind die charakteristischen Abkürzungen und Verdrehungen und der Krieg mit dem Dativ, die uns ausmachen.“ Das erklärt er auch gerne dem „Nicht-Ruhri“.
Erinnerungen leben auf
Während seiner „einmaligen“ 180-minütigen Show lässt Klopotek Erinnerungen aufleben. Und der Hausmeister schießt aus der Hüfte: „Kommunikation mit dem Publikum ist sehr wichtig, daraus ergeben sich die spontanen Comedy-Momente.“ Fester Ablauf? Gibt’s nicht.