Wattenscheid. . Die Sicherung an einem Klettergerät auf dem Spielplatz im Wattenscheider Stadtgarten gibt nach. Kriminalpolizei ermittelt wegen Körperverletzung.

Der Schreck sitzt tief, und dahinter melden sich gleich fassungsloses Unverständnis und Wut. Ein Mädchen (Name ist der Redaktion bekannt) hat sich auf dem Spielplatz im Wattenscheider Stadtgarten verletzt, weil womöglich an dem großen Klettergerüst noch unbekannte Übeltäter herumgeschraubt haben.

Die Kriminalpolizei ermittelt wegen Körperverletzung und Sachbeschädigung und geht ersten Hinweisen nach.

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Gerade einen Tag später ist keine Spur mehr von den Vorgängen zu sehen. Die großzügige Anlage liegt im Schatten der Bäume, einige Kinder spielen wie üblich, einige Sonnenanbeter liegen auf der Wiese. Weil der Spielplatz im Stadtgarten als eher ruhig und unauffällig für Beschädigungen bekannt ist, nutzen ihn Familien mit Kindern gern. Dieser Hintergrund macht es um so unbegreiflicher, was die Polizei nun zu erhärten versucht.

Mädchen stößt gegen Querstrebe

Das Mädchen war wie so oft auch am letzten Mittwochnachmittag mit seiner Mutter und der kleinen Schwester zum Spielplatz gekommen. Während die Mutter bei der Kleinen an der Schaukel blieb, kletterte die Große auf das große Holz-Gerüst. Als sie sich hochziehen wollte, gab das Seil völlig unerwartet nach, sie stürzte und stieß gegen eine Querstrebe.

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Die Mutter und weitere Besucherinnen rannten sofort hinzu und alarmierten den Rettungsdienst, Notarzt- und Rettungswagen kamen umgehend.

Unbekannte Jugendliche im Park

Auch die Polizei wurde hinzugezogen und stellte fest, dass das fragliche Seil nicht gesichert war, weil die Haltevorrichtung offenbar demontiert und die nötige Kontermutter entfernt worden war. Was laut Polizeisprecher Frank Lemanis dafür spreche, dass sie bewusst abgenommen wurde. Protokolliert wurden Hinweise von Kindern aus dem Park, dass am Abend zuvor unbekannte Jugendliche in diesem Bereich „gezündelt“, Werkzeug bei sich getragen und an dem Spielgerät hantiert hätten.

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„Wieviel Langeweile muss man haben?“, fragt der Vater (Name ebenfalls der Redaktion bekannt) mit verhaltener Wut, und ist dankbar, dass seine Tochter noch Glück im Unglück hatte und nicht noch schwerer verletzt ist. Aber auch die erlittene Stauchung und Prellung seien sehr schmerzhaft. „Es kotzt mich an“, kommentiert er fassungslos die Gleichgültigkeit von Zeitgenossen, die andere durch Müll, Glassplitter oder solche perfiden Eingriffe in Gefahr bringen.

Quartiershausmeister sind unterwegs

Vier sogenannte Quartiershausmeister arbeiten in Wattenscheid: Sonya Hyseni, Thorsten Nolte, Fred Garske und Holger Munsky sind von montags bis freitags hier unterwegs.

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Ihre Hauptaufgabe ist, sich um den öffentlichen Raum zu kümmern und als Ansprechpartner für Bürger zur Verfügung zu stehen. Unter 0157/712 80 189 und 0157/324 72 640 können die „Kümmerer“ auch direkt auf Missstände hingewiesen oder auf andere Beobachtungen aufmerksam gemacht werden.

Besonders im Fokus der Quartiershausmeister stehen die städtischen Grün- und Spielplätze und ihr direktes Umfeld. Sie sollen helfen, für mehr Sicherheit und Sauberkeit in Wattenscheid-Mitte zu sorgen. Das Quartiershausmeister-Projekt ist eine Kooperation zwischen der Arbeiterwohlfahrt, dem Jobcenter und dem Stadtteilmanagement Wattenscheid-Mitte. Das Programm ist zunächst bis Ende 2018 befristet, soll aber möglichst verlängert werden.