Marl. . Der Grimme-Preis ist 50 Jahre alt geworden und hat seit 1964 mehr als 500 Auszeichnungen vergeben. Zur Geburtstagsgala sind zwölf hinzugekommen. Künstler Günther Uecker hat zum Jubiläum ein Medienobjekt gestaltet. Auch Bundespräsident Gauck kam nach Marl.

Die ersten stehen schon an der Absperrung, da hat der Nachmittag noch gar nicht begonnen. Dabei ist gar keine Eile geboten. Denn hier drängelt niemand und keiner schubst, wenn die Prominenz eintrifft. „Hallo“ rufen sie, bitten um ein Autogramm, machen schnell ein Foto und haben manchmal Probleme, den bekannten Gesichtern einen Namen zuzuordnen.

Hautnah lassen sich die Stars hier beobachten. Nur bei Bundespräsident Joachim Gauck, der am Abend kommt, weil es die 50. Verleihung ist, sind die Sicherheitsvorkehrungen strenger

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Der Grimme Preis ist jedenfalls „etwas ganz Besonderes“, da sind sich die Gewinner einig. Zum Jubiläum hat der Künstler Günther Uecker deshalb auch eine Skulptur geschaffen. „Kiss“ heißt sie und zeigt zwei Flachbildschirme, durchbohrt von riesigen Nägeln, dem typischen Handwerkszeug des Künstlers.

Manche lässt der Grimme Preis dann auch erst einmal ein wenig sprachlos zurück. Harald Krassnitzer beispielsweise, der für die Tatort-Folge „Angezählt“ ausgezeichnet wurde. Bei Dreharbeiten zu neuen Projekten hat er davon erfahren, aber in dem ganzen Trubel wochenlang keine Gelegenheit gehabt, die gute Nachricht zu verarbeiten. „Ich beginne jetzt erst, die Sache zu realisieren“, sagt er.

Es hilft auch nicht, wenn man schon einen hat. So wie Claudia Michelsen, die im vergangenen Jahr für „Der Turm“ ausgezeichnet wurde und 2014 für den Film „Grenzgang“. „Die Aufregung bleibt“, hat die 45-Jährige festgestellt und kann sich gut erinnern, wo sie der Anruf des Grimme Institutes erreichte. Krank im Bett lag sie und hatte gerade Geburtstag gehabt. „Das war das schönste nachträgliche Geburtstagsgeschenk.“

„Es ist die materialisierte Bestätigung für gute Arbeit“, “, sagt ihr Filmpartner Lars Eidinger, Deshalb kann er auch die Kollegen nicht verstehen, die behaupten, sie würden sich aus Preisen nichts machen. „Ich finde die gut.“ Besonders den von Grimme. „Damit kann schon angeben“, hat Eidinger festgestellt.

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Atmosphäre ist familiär beim Grimme-Preis

„Man freut sich, dass der Film beachtet wurde“, bestätigt Ronald Zehrfeld, der in diesem Jahr einen Preis für seine Rolle als DDR-Polizist in „Mord in Eberswalde“ mit nach Hause nehmen darf. Und auch von der Verleihung selbst ist er angetan. „Nicht so aufgeblasen“, lobt er die Veranstaltung, stattdessen „irgendwie familiär.“

„Sehr entspannt“, ergänzt Jan Böhmermann, während er in dunklem Anzug draußen auf der Terrasse steht. „Man weiß ja, das man einen Preis bekommt. Da kann man ganz gelöst und locker sein.“ Zu Hause beim Fernsehgucken, habe er die Nachricht erhalten für sein Neo Magazin. Wie verdient die Ehrung ist, möchte Böhmermann jetzt nicht beurteilen. Nur soviel: „Ich finde es gut“, sagt er und muss kurz grinsen, „dass der Grimme-Preis seinen elitären Anzug ausgezogen hat. Vielleicht gewinnt im nächsten Jahr sogar „Berlin – Tag und Nacht“, die Billigsoap aus dem Vorabendprogramm.

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Gauck lobt Schimanski

Eher unwahrscheinlich. Aber der „Tatort“ als Format, der hat 2014 gewonnen, hat die besondere Ehrung des Deutschen Volkshochschulverbandes bekommen. Was Bundespräsident Joachim Gauck gut verstehen kann. Besonders für „Schimanski“ kann er sich erwärmen. Den Revier-Ermittler sollten deutschen Fernsehmacher sich ruhig als Vorbild nehmen, denn: „Die Macher hatten bei der Erfindung des Kommissars Schimanski Mut“, sagte Gauck bei der Preisverleihung. „Mut, die Zuschauer mit einer völlig neuen Polizistengestalt zu konfrontieren, neue Geschichten zu erfinden, in authentische Milieus zu gehen.“

Für ihn sei Schimanski deshalb ein Beispiel für Innovationskraft. „Wenn eine Sache gut durchdacht und gut gemacht ist, dann lassen sich die Menschen auch auf neue Töne, neue Bilder, neue Geschichten ein.“

Grimme-Preis für Joko und Klaas

Das Komiker-Duo Joko Winterscheid (r.) und Klaas Heufer-Umlauf bekommt...
Das Komiker-Duo Joko Winterscheid (r.) und Klaas Heufer-Umlauf bekommt... © dpa
...den begehrten Grimme-Preis...
...den begehrten Grimme-Preis... © ProSieben/Claudius Pflug
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...für seine Show "Circus HalliGalli". Die Jury lobt... © ProSieben/Claudius Pflug
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...Unberechenbarkeit". © ProSieben/Claudius Pflug
Neben Joko und Klaas...
Neben Joko und Klaas... © ProSieben/Claudius Pflug
...kann sich das Tatort-Team aus Österreich über eine Auszeichnung freuen. Die Trophäe geht an die Schauspieler...
...kann sich das Tatort-Team aus Österreich über eine Auszeichnung freuen. Die Trophäe geht an die Schauspieler... © rbb/ORF/Petro Domenigg
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...Harald Krassnitzer und Adele Neuhauser sowie den Autor und die Regisseurin der Folge "Angezählt". © rbb/ORF/Oliver Roth rbb
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Für den Film "Eine mörderische Entscheidung"... © NDR/Cinecentrum/R. Ruhnau (M)
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...bekommen Hauptdarsteller Matthias Brandt als Oberst Klein und die Drehbuchautoren einen Grimme-Preis. Zu den Gewinnern zählen auch... © NDR/Cinecentrum
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... Schauspieler Lars Eidinger und seine Kollegin... © dpa
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...Claudia Michelsen für ihre Rollen in dem Film "Grenzgang" über die hessische Provinz. © dpa
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