Olfen/Datteln. Die seit 17 Tagen ergebnislose Suche nach dem seit Karneval verschwundenen Florian S. aus Datteln erregt die Gemüter. Aus dem Umfeld der privaten Suchorganisation kritisiert man nun die Polizei, gleichzeitig ranken sich Gerüchte um den Abend des Verschwindens.

Seit 17 Tagen wird der 19-jährige Florian S. aus Datteln nun bereits vermisst. Polizeihundertschaften, Privatleute, Mantrailerhunde suchten schon nach dem jungen Mann - ergebnislos. Nun wird Kritik an dem Vorgehen der Beamten laut. Und es kommen Gerüchte darüber auf, wie der 19-Jährige verschwunden sein könnte.

Die Suche ist auch am Wochenende weitergegangen - neue Spuren gibt es jedoch keine. "Wir haben mit bis zu 250 Mann am Samstag Waldgebiete zwischen Datteln und Olfen abgesucht", erklärte Bastian Börner, der die privaten Suchaktionen koordiniert. Mittlerweile seien von den privaten Helfern über 35.000 Quadratmeter abgesucht worden.

"Die Familie fühlt sich im Stich gelassen"

Nach den Suchaktionen am Wochenende kam nun Kritik an der Arbeit der Polizei auf. Die Arbeit der Beamten sei nicht ausreichend. So war es aus dem Umfeld der Familie zu hören. Und auch Bastian Börner sagt: "Die Familie fühlt sich im Stich gelassen!" Hauptkritikpunkt, so Börner, sei, dass die Polizei nicht genügend auf eventuelle Spuren reagieren würde. So habe die Polizei die von den Mantrailer-Hunden in der vergangenen Woche entdeckten Spuren nicht untersucht.

Ramona Hörst, Pressesprecherin der Kreispolizeibehörde Recklinghausen, weist die Kritik zurück. "Wir stehen immer im engen Kontakt mit der Familie und sprechen alles ab." Zudem habe die Polizei erst am Wochenende die Alte Fahrt dort, wo die Hunde vergangene Woche angeschlagen hatten, mit Booten abgefahren und untersucht; dies erneut ohne Ergebnis.

Gerüchte: Ein Auto, eine Prügelei

Am Wochenende waren zudem Gerüchte laut geworden, dass Zeugen Florian S. in der Nacht, in der er verschwand, an der Alten Fahrt gesehen haben sollen. Dort soll der 19-jährige Dattelner zusammengeschlagen worden sein.

Ein zweites Gerücht lautete, dass S. von einem Auto mitgenommen wurde. "Wir haben viele Hinweise, auch aus dieser Richtung, bekommen. Allen Hinweisen sind wir nachgegangen, aber es hat sich gezeigt, dass da nichts dran ist", erklärte Ramona Hörst dazu. "Man muss sich mal überlegen, was solche Gerüchte für Auswirkungen auf die Familie haben", so die Polizeisprecherin.