Oer-Erkenschwick. Besorgte Passanten aus Oer-Erkenschwick haben das Kreisveterinäramt alarmiert. Drei Pferde, die auf einem Hof auf dreckigem Boden und unter einem maroden Unterstand stehen, machen ihnen Sorgen. Doch die Amtstierärztin hat Entwarnung geben, obgleich sie die Haltung der Tiere nicht als optimal beschreibt.
Nicht nur der schlammige Auslauf und der dreckige Boden, auf dem in Oer drei Pferde leben, machen Regine Köhler Sorgen. Der Unterstand sieht miserabel aus. Die Pferde stehen auf Steinplatten und Gummimatten. Den Tieren muss geholfen werden, sagt die Leserin und steht mit ihrer Meinung nicht alleine da. Auch vielen weiteren Passanten sind die drei Pferde am Spazierweg nahe Theos Farm am Börster Grenzweg aufgefallen.
Bei ihren Walking-Runden kommt Regine Köhler dort häufig vorbei: "Ich beobachte das seit Wochen. Den Tieren geht es bestimmt nicht gut." Doch das Kreisveterinäramt, das bereits von besorgten Bürgern alarmiert wurde, gibt Entwarnung. "Die Amtstierärztin war vor Ort. Wir mussten aber nicht eingreifen, weil kein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz feststellbar ist. Auch, wenn die Haltung nicht optimal ist", erklärt Kreis-Pressesprecher Jochem Manz. Ernährungs- und Pflegezustand der Pferde seien in Ordnung. Mit dem Halter bleibt das Veterinäramt weiter in Kontakt. Der Halter, das ist Wulf Bernadzik. "Dass sich die Leute kümmern und sich beim Veterinäramt melden, finde ich in Ordnung", sagt er bei einem Termin vor Ort.
Tiere haben chronische Krankheiten
In der Dreier-WG auf seiner Weide genießen die Hengste Arthos, Domingo und Pepe ihren Ruhestand. "Die Tiere sind alt und haben chronische Krankheiten", erklärt der Hufpfleger. So leidet der fast 25-jährige Arthosunter Arthrose und der zehnjährige Pepe an einem Augentumor. Der 17-jährige Domingo hat neben unter anderem eine Augenerkrankung und Hufkrebs. "Auch wenn die Pferde alt und krank sind, solange sie keine starken Schmerzen haben, haben sie ein Recht darauf, ihren "Ruhestand" zu genießen", erläutert der 54-Jährige seine Entscheidung, sich um die kostenintensive Pflege zu kümmern.
Gehalten werden die Pferde als Kleinherde. Der vorhandene Unterstand dient nur als Wetterschutz. Dass der Boden zum Teil mit Gummimatten ausgelegt ist, hat einen Grund: "Hier kann sich Domingo seinen Verband nicht so stark abreiben", erklärt Wulf Bernadzik. Den Lebensraum passe er ständig den Bedürfnissen der Tiere an, auch wenn nicht alles optimal ist. "Der Auslauf macht auch mir Sorgen. Er ist einfach zu schlammig. Da kann ich aber nichts machen. Das Wasser versickert nicht." Gräben sollen Abhilfe schaffen. Die Anlage hat der 54-Jährige seit gut drei Jahren. Derzeit baut der Hufpfleger einen neuen Zaun. Bald sollen die Hengste auf dem Rasen hinter dem Auslauf stehen können. "Daher ist auch im Moment alles für die Pferde abgesperrt", erklärt Bernadzik.
Futter auf die Bedürfnisse der Tiere abgestimmt
Mehrmals am Tag erhalten die Hengste ein auf ihre Bedürfnisse abgestimmtes Futter. Meist abends ist der Pferdefreund mehrere Stunden vor Ort, um die Tiere zu versorgen. "Im Sommer kommen sie auf die Weide. Oder ich gehe mit ihnen spazieren", sagt Bernadzik. Doch eines ist für ihn das Wichtigste: "Zu sehen, dass es den Tieren auch in ihrem Lebensabend möglichst gut geht."