Marl. Geldsorgen begleiten Barbara Lau, Chefin des Therapiezentrums Feuler Hof, konstant durch das Jahr. Deshalb freut sie sich immer, wenn lokale und regionale Gruppen an die Einrichtung am Linder Weg 44 spenden. Die jüngste Spende über 931 Euro des Kolpingkreisverbands Recklinghausen kommt zur rechten Zeit: Der Hof muss nämlich so schnell es geht zwei neue Therapiepferde kaufen. Innerhalb eines Monats sind zwei Pferde gestorben.
Das ist ein harter Schlag für uns", sagt Barbara Lau ganz deutlich. Heinz Röttger, Ulrich Unterberg, Heinz Lechtenberg und Bernd Wiesel vom Kolpingkreisverband Recklinghausen lauschen betroffen. "Beide Pferde sind ganz plötzlich an einer Kolik verstorben", erzählt die 60-Jährige den Männern. Die 19-jährige Felina sei zwar eins der älteren Therapiepferde gewesen, aber dafür auch eins der zuverlässigsten. 30 bis 50 Patienten hat Felina pro Woche auf ihrem Rücken getragen. Auf der siebenjährigen Mara ritten pro Woche ca. 20 Patienten. "Sie war noch in der Anfangszeit, wir hatten sie gerade so weit ausgebildet", berichtet Barbara Lau.
3000 bis 4000 Euro pro Pferd
Die Pferde bilden die Therapeuten auf dem Hof Feuler allesamt selbst aus - auf die Therapiestunden mit Behinderten müssen die Tiere ganz besonders gut vorbereitet werden. Nun muss der Hof gleich zwei neue Pferde kaufen. Und locker 3 000 bis 4 000 Euro pro Tier investieren. "Wir können nicht alle Pferde nehmen", begründet Barbara Lau, "am besten Acht- bis Zehnjährige, die schon etwas abgeklärter sind und die sich in die Herde integrieren können." Wichtig sei auch, dass die Pferde nervenstark und ruhig sind. Sind die Pferde gefunden, müssen sie ein gutes Jahr lang ausgebildet werden. Das hat zur Folge, dass nun noch genauer geplant werden muss, welcher Patient wann auf welchem Pferd reiten kann. "Die anderen 18 Pferde haben jetzt mehr zu tun", sagt Barbara Lau, "schließlich sollen alle Patienten zu ihrem Recht kommen. Therapiestunden sollen nicht ausfallen."
Gottesdienst auf dem Hof
Die Männer vom Kolpingkreisverband nicken - sie sind froh, dass sie mit ihrer Spende etwas helfen können. "Wir unterstützen jedes Jahr ein anderes regionales Projekt", erzählt Vorsitzender Heinz Röttger. Gesammelt wird am Tag der Begegnung auf dem Halterner Annaberg. "Dort kommen mehr als 400 Senioren aus allen Kreisstädten zusammen", berichtet Heinz Röttger. Barbara Lau war am 31. Juli dabei und hat für den Feuler Hof die Werbetrommel gerührt.
Wer das Therapiezentrum persönlich kennenlernen möchte, kommt am Sonntag, 1. Dezember, um 16.30 Uhr zum Adventsgottesdienst auf den Hof.