Recklinghausen. Das Residenz-Hotel sowie ein angeschlossenes Seniorenheim in Recklinghausen sind am Freitagmorgen nach einer telefonischen Bombendrohung evakuiert worden. Die etwa 150 Hotelgäste und Senioren wurden in einem nahegelegenen Kindergarten untergebracht. Die Polizei durchsuchte das Gebäude ohne einen Fund, den bislang unbekannten Täter erwarten ein Strafverfahren sowie die Kosten des Einsatzes.

Der Anruf im Residenz-Hotel kam um 8:40 Uhr und er war bedrohlich. Ein Mann kündigte an, dass um exakt 9 Uhr eine Bombe hoch gehen würde - im Hotelbereich oder im angrenzenden Seniorenheim. Polizei und Feuerwehr gingen sofort vom schlimmsten Fall aus und räumten das Hotel und das Altenheim komplett.

90 Senioren, 50 Hotelgäste und die Mitarbeiter des Hauses waren betroffen. Die Senioren wurden zunächst, soweit möglich, in den gegenüberliegen Kindergarten Sternschnuppe gebracht. Die Kindergarten-Leitung wiederum hatte die Eltern informiert, dass sie ihre Kinder sofort abholen müssen. Mit zwei Sondereinsatzbussen der Vestischen wurden die Bewohner evakuiert, ein Teil der Senioren wurde auch im Knappschaftskrankenhaus untergebracht.

Zehn Rettungswagen, fünf davon aus den Nachbarstädten, waren im Einsatz. Feuer und Polizei waren mit mehr als 100 Kräften vor Ort. Nachdem das Hotel geräumt und 9 Uhr zum Glück ohne Bombenexplosion verstrichen war, begannen Polizei und Feuerwehr das große Gebäude zu durchsuchen. Gegen 11.30 Uhr gab es Entwarnung, und die Bewohner konnten allmählich wieder zurückgebracht werden.

Den Täter erwarten Strafverfahren und Einsatzkosten

Für die Bewohner und Mitarbeiter war die Aufregung groß."Es ist wie im Krieg", sprach eine Dame aus, was viele wohl dachten. Immerhin war es im Kindergarten warm, die Pflegerinnen umsorgten die Senioren liebevoll mit Decken,Brötchen, Kaffee, Tee und aufmunternden Worten.

Die Polizei sucht nun den anonymen Anrufer, die Ermittlungen laufen. "Den Täter erwartet nicht nur ein Strafverfahren, er wird auch die Kosten des Einsatzes tragen müssen", so Polizei-Pressesprecher Michael Franz.