Oer-Erkenschwick. Mit gesprühten Cannabis-Blättern haben Unbekannte die grünen Lichter von Verkehrsampeln in Oer-Erkenschwick verziert. Im Internet kursieren bereits Scherze, ob die Stadt nun grünes Licht für Haschisch propagiere. Doch die örtliche Polizei betont: “Für Drogen stehen die Zeichen klar auf rot.“
Autofahrer haben derzeit nicht nur an der Hünenplatz-Kreuzung Grund zum Schmunzeln. Wer dort in Fahrtrichtung Rapen bei Rotlicht warten muss, bekommt wenig später grünes Licht nicht als kreisrundes Signal, sondern in Form eines grünen Cannabis-Blattes angezeigt. Und das sorgt in der Stadt für viel Gesprächsstoff.
Denn ein ähnliches Grünlicht gibt es an der Ewaldstraßen-Ampel in Rapen und der Kreuzung Pieper in Oer. Im sozialen Netzwerk "Facebook" wird schon scherzhaft gefragt, ob Oer-Erkenschwick mit neuen Ampeln "freie Fahrt" für Haschisch propagiert. "Natürlich nicht", sagt Ordnungsamtsleiter Michael Grzeskowiak. "Uns ist seit kurzem bekannt, dass die Grünlichter einiger Ampeln manipuliert worden sind."
Polizei: kein "Dummer-Jungen-Streich"
Der oder die Scherzbolde haben es sich bei der illegalen "Neugestaltung" der Ampel-Grünlichter übrigens nicht leicht gemacht. Um das Cannabis-Blatt sichtbar zu machen, ist die Signalfläche offensichtlich mit einer Schablone besprüht worden. Dazu bedarf es einer Leiter und mehr als nur ein paar Sekunden Zeit. Die Haschisch-Ampeln sind übrigens einzigartig in der Region. "Uns liegen bislang keine offiziellen Anzeigen vor", sagt der Sprecher der Kreis-Polizeibehörde, Michael Franz. "Auch noch nicht aus Oer-Erkenschwick."
Drücken Stadt und Polizei in Sachen grüner Cannabis-Blätter am Stimberg etwa ein Auge zu? "Blödsinn", entgegnet Ordnungsamtschef Grzeskowiak. "Wir werden jetzt die Ampel-Eigentümer, nämlich die Kreis- und die Landesverwaltung, informieren. Die werden die Gläser austauschen und Anzeige erstatten." "Und wir ermitteln wegen Sachbeschädigung. Denn das Besprühen der Ampeln ist kein Dummer-Jungen-Streich. Werden die Täter erwischt, werden sie bestraft und müssen den Schaden ersetzen", betont Polizeisprecher Michael Franz.
Rotes Licht für Drogen
Und wie ist das - Haschisch-Ampeln hin oder her - mit dem Haschischrauchen? "Für Betäubungsmittel gibt es von der Polizei kein grünes Licht. Jeglicher Umgang damit, ob Eigenverbrauch oder Handel, ist verboten und wird strafrechtlich verfolgt", sagt Michael Franz. "Für Drogen stehen die Zeichen klar auf rot."